Sylvain Guintoli hat in den vergangenen Wochen einige potentielle Arbeitgeber sehr verärgert, nur weil er unbedingt abwarten wollte, ob er bei Aprilia den Platz des scheidenden Weltmeisters Max Biaggi bekommen würde. Das Glücksspiel des Franzosen zahlte sich aus, er bekam die Werks-Aprilia, aber auch einiges an übler Nachrede. Momentan ist das Guintoli egal, denn er glaubt, er hat nächstes Jahr ein Paket, mit dem er um die Weltmeisterschaft fahren kann. Wie es bei zukünftigen Vorstellungsgesprächen aussieht, ist deswegen vorerst wenig interessant für ihn.

Wie man Rennen in der Superbike-WM gewinnt, weiß Guintoli bereits, alleine in der abgelaufenen Saison konnte er als Privatfahrer drei Läufe für sich entscheiden. Als großen Startbonus beim Einstieg ins Werksteam sieht er das aber nicht. "Es macht immer noch einen Unterschied, ob man als Privatfahrer oder als Werksfahrer unterwegs ist. Das Ziel ist es, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Es gibt viel Arbeit und ich muss noch einen großen Schritt machen. Damit man diesen Schritt machen kann, braucht man aber die richtige Maschine und das richtige Team", meinte er.

Volles Vertrauen

Bei Aprilia glaubt er beides zu bekommen, darum hat er auch vollstes Vertrauen, dass alles für ihn getan wird, damit er an der Spitze mitkämpfen kann. "Das ist für mich wichtig, das will ich und ich bin bereit dafür. Ich will mitkämpfen und ich will in dem Wissen auf die Strecke gehen, dass ich um Siege mitfahre." Bei der Wahl seiner Crew lässt er Aprilia völlig freie Hand. Aktuell arbeitet er noch mit Biaggis alten Helfern. "Ich vertraue zu 100 Prozent darauf, was Luigi Dall'Igna entscheidet, denn er weiß, was Fahrer brauchen und er weiß, was Sache ist. Die Crew, mit der ich jetzt arbeite, also die Crew, die Max voriges Jahr hatte, kennt die Maschine sehr gut und weiß, wie man damit arbeitet."

Die Truppe versteht sich so gut, dass sie nicht einmal miteinander sprechen muss, wenn an der Maschine etwas zu tun ist. Für Guintoli ist auch das ein Element, das für den Erfolg entscheidend sein könnte. "Ich gebe Aprilia hundertprozentiges Vertrauen und überlasse ihnen diese Arbeit zu 100 Prozent, da sie sich besser auskennen als ich. Ich weiß, was ich auf der Strecke zu machen habe und sie wissen, wie sie es mir ermöglichen, dass ich alles richtig hinbekomme."