Schon das erste Rennen in Portimao brachte viel Verwirrung - eine rote Flagge, einen verletzten Marco Melandri und einen glücklichen Tom Sykes, der knapp vor Carlos Checa und Sylvain Guintoli bei schwierigsten Bedingungen triumphieren konnte.

Der Rennsonntag in Portugal begrüßte die WSBK-Fahrer mit viel Regen und teilweise 20 Zentimetern Wasser auf der Strecke. Während das STK1000 Rennen verschoben wurde, kümmerten sich die Streckenposten um die Bedingungen auf dem Kurs. Zum Start des ersten Superbike-Laufes war der Algarve Circuit wieder befahrbar, aber noch immer nass, weshalb alle Piloten auf Regenreifen starteten. Leon Haslam hatte als Einziger einen Slick auf dem Hinterrad aufgezogen.

Melandri schießt Davies und Giugliano ab

Melandri, Eugene Laverty und Checa hatten die Nase beim Start vorn. Jonathan Rea reihte sich dahinter ein. Laverty führte nach der ersten Runde. Melandri rutschte in der zweiten Runde weg und holte Chaz Davies und Davide Giugliano ebenso vom Bike. Der Italiener wurde mit Verdacht auf eine Nierenverletzung ins örtliche Krankenhaus gebracht. Laverty führte weiter vor Rea, Checa und Max Biaggi. Etwas weiter zurück lag Pole-Setter Sykes. Haslam fiel weit zurück.

Leon Camier, Sylvain Guintoli und Brett McCormick klemmten sich im Kampf um Position fünf an Sykes ran. In Runde fünf gingen Guintoli und McCormick am Kawasaki-Piloten vorbei. Eine Runde später übernahm Biaggi die Führung des Rennens. Norino Brignola stürzte im Kampf um Platz neun und verlor dabei Öl in Kurve 13, woraufhin die roten Flaggen nach nur sechs von 22 beendeten Runden geschwenkt wurden. Rea ärgerte sich dabei am meisten: "Biaggis Reifen baute stark ab und ich war so entspannt!"

Restart

Zum Trost gab es für Rea beim Neustart einen neuen Vorderreifen und Startplatz drei. Alle Piloten gingen auf Regenreifen in die 16 verbleibenden Runden. Biaggi bog dabei als Führender in die erste Kurve ein, knapp vor Rea, Sykes und Laverty. Checa lag auf Position fünf. Haslam hatte es auf dem 20. Platz zu eilig, legte einen Frühstart hin und musste eine Durchfahrtsstrafe antreten. Währenddessen ging Sykes an der Spitze auf Jagd nach Biaggi.

Leon Haslam setzte schon im ersten Teil des Rennens auf den falschen Reifen, Foto: WorldSBK
Leon Haslam setzte schon im ersten Teil des Rennens auf den falschen Reifen, Foto: WorldSBK

Nach drei Runden übernahm der Brite die Führung, McCormick reihte sich vor Laverty und hinter Guintoli und Checa auf Rang sechs ein. Der kanadische Youngster zog kurze Zeit später sogar für einige Kurven am amtierenden Weltmeister vorbei. David Salom musste frühzeitig zur Pedercini-Box zurück. Biaggi kam fast zur gleichen Zeit kurz von der Strecke ab und musste sich hinter Sykes und Guintoli auf Position drei wieder einordnen. Dazu setzte der Regen in Portimao wieder ein.

Neun Runden vor dem Rennende passierte Checa Biaggi und übernahm Rang drei. Zwei Runden später ging auch McCormick am Römer vorbei, der aber schnell zurückschlagen konnte. Beide Fahrer schenkten sich im Duell nichts. Obwohl Checa in den letzten Runden noch hart kämpfte, konnte Sykes seinen dritten Saisonsieg nach Hause bringen. Der amtierende Weltmeister fuhr als Zweiter über die Linie. Guintoli sicherte sich den letzten Podestplatz.

Biaggi konnte McCormick gerade so abschütteln und holte Platz vier. Mit Rang fünf sicherte sich der Liberty Racing Fahrer trotzdem sein bestes WSBK-Ergebnis. Rea sah die schwarz-weiß-karierte Flagge als Sechster vor Baz und Hiroshi Aoyama. Ayrton Badovini und Michel Fabrizio komplettierten die Top-10. Camier, John Hopkins, Laverty, Alexander Lundh und Matteo Baiocco nahmen die letzten Punkte mit.

Mit Melandris Ausfall rückte Sykes nun auf Position zwei in der WM vor. Biaggi führt noch immer mit 331 Punkten, Sykes kommt dem Italiener aber gefährlich nah und hat nun 316,5 Zähler auf dem Konto. Melandri stagniert bei 308,5 Punkten.