Nachdem Marco Melandri im ersten Rennen auf dem Nürburgring stürzte und die WM-Spitze abgab, sollte in Lauf zwei mit einem Sturz von Max Biaggi eigentlich Zeit zur Abrechnung sein. Der BMW-Pilot musste sein Rennen nach einem Crash allerdings auch frühzeitig beenden. Somit konnte Chaz Davies vor Eugene Laverty und Leon Camier seinen ersten Sieg in der Superbike-Klasse feiern.

Biaggi stürzt noch in der ersten Runde

Wie schon im ersten Lauf kamen Laverty, Tom Sykes und Biaggi auch im zweiten Rennen am besten weg. Melandri lag nach dem Start auf Vier vor Davies. Noch in der ersten Runde ging Sykes an Laverty vorbei, in der gleichen Kurve bremste Biaggi zu spät, landete im Kies und drängte auch seinen Teamkollegen von der Strecke. Der Italiener konnte weiterfahren, musste sich allerdings am Ende des Feldes einreihen, Laverty rettete sich zunächst auf Position sieben. Melandri und Davies lagen damit direkt hinter Sykes.

Jonathan Rea und Davide Giugliano waren indes auf Position vier und fünf aufgerückt. Auch Leon Haslam, Laverty, Loris Baz und Carlos Checa mischten munter im harten Kampf um Platz vier mit, während sich die Top-3 an der Spitze aus dem Staub machten. Camier fand nach fünf Runden Anschluss zur zweiten Gruppe. Haslam kam kurzzeitig von der Strecke ab und reihte sich hinter Camier auf Rang neun wieder ein.

Totalausfall bei BMW

In Runde sieben ging Melandri an Sykes vorbei und übernahm den Platz an der Sonne. Nur eine Runde später drängte sich auch Davies am Kawasaki-Piloten vorbei. Melandri rutschte allerdings kurz darauf übers Vorderrad weg und vergab damit den sicher geglaubten Sieg. Rookie Davies übernahm das Ruder vor Sykes und Rea. Haslam flog als nächster in Kurve neun ab und besiegelte damit den Totalausfall für das BMW Motorrad Motorsport Team.

Laverty, Rea und Camier hatten gleichzeitig eine neue Kampfgruppe um den letzten Podestplatz eröffnet. Auch Alexander Lundh, Michel Fabrizio und Norino Brignola mussten die Segel frühzeitig streichen. Brett McCormick machte einen Ausflug in den Kies und musste seine Ducati danach in der Liberty Box abstellen. Sechs Runden vor Rennende ging Camier an Sykes vorbei und auf die Jagd nach Davies. Sykes fiel weiter zurück.

WM bleibt eng

Da Laverty und Camier hart um Platz zwei kämpften, stand Davies' erstem Superbike-Sieg nichts mehr im Wege. Der Brite gewann mit einem Vorsprung von 4.311 Sekunden vor Laverty und Camier. Rea sah die Zielflagge als Vierter, Sykes war bis auf Platz fünf zurückgefallen. Checa nahm Punkte für Platz sechs mit. Giugliano, Baz, Ayrton Badovini und Sylvain Guintoli komplettierten die Top-10.

Lorenzo Zanetti kam als Elfter im Ziel an, dicht gefolgt von John Hopkins. Biaggi nahm mit Rang 13 noch weitvolle Punkte mit und führt die Meisterschaft weiter an. Er hält nun bei 318 Punkten während Melandri nach seinem Totalausfall am Nürburgring 308,5 Zähler hat. Sykes ist mit 291,5 Punkten Dritter. Maxime Berger und Hiroshi Aoyama sicherten sich die letzten Zähler in Deutschland.