Auf dem nagelneuen Moscow Raceway rollen die Räder: Bevor die FIM Superbike-Weltmeisterschaft am kommende Wochenende ihre ersten Russland-Rennen austrägt, nahm das Team BMW Motorrad Motorsport heute am offiziellen Infront-Test auf der erst kürzlich eröffneten Strecke teil. Der "Moscow Raceway" liegt rund 80 Kilometer westlich der russischen Hauptstadt Moskau in der Nähe des Ortes Wolokolamsk und wurde am 15. Juli eingeweiht.

Der Testtag bestand aus zwei Teilen. Am Vormittag wurde zwei Stunden lang gefahren, am Nachmittag zwei Stunden und 20 Minuten. Beide Sessions mussten nach Unfällen unterbrochen werden. Die BMW Motorrad Werksfahrer Marco Melandri und Leon Haslam machten sich zunächst mit dem Layout und den Eigenheiten der neuen Strecke vertraut. Dann begannen sie mit ihren Crews, ihre BMW S 1000 RRs für das kommende Rennwochenende abzustimmen. Insgesamt absolvierten die beiden Werksfahrer heute 145 Runden oder 569,995 Testkilometer. Haslam belegte Rang zwei im Testklassement, Melandri war Viertschnellster. Mit sonnigem Wetter, Lufttemperaturen bis zu 19 Grad Celsius und Streckentemperaturen bis zu 36 Grad Celsius herrschten gute Bedingungen.

"Es war ein guter Tag. Wir hatten zwei vollkommen trockene Sessions. Dies haben wir genutzt, um an der Abstimmung für diese neue Strecke zu arbeiten und Informationen über die Getriebeeinstellung, Fahrlinien und einiges mehr zu sammeln. Bisher macht mir die Strecke großen Spaß. Es gibt einige Bergauf- und Bergabpassagen. Die Kurven werden überwiegend im ersten und zweiten Gang durchfahren, aber es ist eine recht aggressive Strecke und ich mag sie. Was die Überholmöglichkeiten angeht, werden dank der beiden Geraden die letzte und die erste Kurve aufregend. Ich gehe zuversichtlich in das Wochenende. Wir waren recht nah an der Spitze und haben uns auf die Rennabstimmung konzentriert. Auf die Renndistanz hatten wir mit den harten Reifen ein gutes Gefühl. Natürlich müssen wir noch sehr viel ausprobieren und testen. Aber bisher läuft es gut und am Freitag geht es wieder auf die Strecke", resümierte Haslam.

Melandri erklärte: "Der Test war nicht schlecht. Die Strecke macht recht viel Spaß, aber ich denke, dass sie für Superbikes recht klein ist. Die Kurven sind sehr eng und bisher sehe ich in der Mitte der Strecke nicht viele Überholmöglichkeiten. Doch warten wir es ab. Die Strecke wird mit jedem Tag schneller. Wir haben heute am Getriebe gearbeitet, um eine Einstellung zu finden, mit der das Bike in den Kurven sanfter agiert. Auf der langen Gerade können wir die Leistung unseres BMW Motors nutzen und Zeit gut machen, doch in den Kurven verlieren wir Zeit. Wir werden nun unsere heutigen Daten analysieren und versuchen, uns bis Freitagmorgen zu verbessern. Ducati scheint hier stark zu sein, und für uns wird es nicht einfach. Doch wir geben unser Bestes und werden sehen, wie es am Sonntag läuft."