In einem verrücktem ersten Silverstone-Rennen, das von typischen britischen Wetterbedingungen beeinflusst wurde, konnte sich schließlich Loris Baz seinen ersten Sieg in der Superbike-Klasse sichern, nachdem der junge Franzose erst in Donington als Ersatz für Joan Lascorz in die Kategorie aufgestiegen war. Michel Fabrizio und Ayrton Badovini brachtem dem BMW Italia Team Trophäen mit.

Leon Haslam führte das Feld in die erste Kurve, direkt hinter ihm ordneten sich Pole-Setter Jakub Smrz und Tom Sykes ein, letzterer hatte einen starken Start hingelegt. Noch in der ersten Runde begann es im letzten Sektor leicht zu regnen. David Johnson und Norino Brignola kollidierten, auch Maxime Berger stürzte und riss seinen Teamkollegen Smrz mit sich. Das Rennen wurde noch vor Ende der ersten Runde aufgrund dieser Vorfälle und Öl auf der Strecke abgebrochen.

Während der Unterbrechung begann es auf der kompletten Strecke zu regnen, hörte teilweise aber wieder auf. Trotz erklärtem Regenrennen entschieden sich die meisten Piloten für Slicks, lediglich Smrz und Sylvain Guintoli starteten mit Regenreifen. Beim Neustart hatte Guintoli die Nase vorn, auch Carlos Checa war stark weggekommen und übernahm die Führung nach wenigen Kurven.

Baz kämpfte sich nach vorn bis auf Platz zwei und schnappte sich den amtierenden Weltmeister. Auch Leon Camier schloss sich dem Führungsduo an. Sykes konnte auch noch mitmischen. Die Top-12 lagen auch nach zwei Runden noch dicht beieinander und wechselten regelmäßig ihre Positionen. Haslam übernahm die Führung noch in Runde drei. Zwei Umrundungen später führte Checa, dem es nach nur einer Runde gelang über zwei Sekunden Vorsprung herauszufahren.

Zur Rennmitte fiel erneut etwas Regen über der britischen Strecke. John Hopkins musste mit technischem Defekt aufgeben. Sechs Runden vor Rennende verlor Checa seinen Vorsprung nach und nach und Haslam zog mit Leichtigkeit am amtierenden Weltmeister vorbei und auf und davon. Auch Sykes und Baz passierten den Spanier, der immer weiter zurückfiel. Camier kassierte die beiden Kawasaki-Piloten auf der mittlerweile nassen Strecke und angelte sich Position zwei.

Biaggi wirft die Aprilia weg

Vier Runden vor Rennende stürzte der Suzuki-Pilot und vergab damit seine Chance auf ein starkes Heim-Ergebnis. Ayrton Badovini kam unter den schwierigen Bedingungen gut zurecht und drängte sich in die Spitzengruppe. Zwei Runden vor Rennende führte Baz das Rennen vor Badovini und Fabrizio an. Haslam fiel zurück während Checa und Rea wieder zulegen konnten. Biaggi flog in der letzten Runde ab.

Auf der Ziellinie war es allerdings Baz, der die Nase vorn hatte und als Ersatzfahrer von Joan Lascorz seinen ersten Sieg mit nach Hause nahm. Fabrizio fuhr als Zweiter ins Ziel. Sein Teamkollege Badovini stürzte noch auf der Ziellinie, riss Rea mit raus, wurde aber noch als Dritter gewertet. Rea nahm trotz Crash die Punkte für Platz vier mit. Checa komplettierte die Top-5.

Das Werks-BMW-Duo aus Haslam und Melandri folgte auf den Plätzen sechs und sieben. Sykes sah die schwarz-weiß-karierte Flagge nur als Achter. Davide Giugliano und Eugene Laverty kamen als Letzte unter die schnellsten zehn, während Berger, Lorenzo Zanetti, Hiroshi Aoyama, Chaz Davies und David Salom die letzten Punkte angelten. Durch Biaggis Sturz fehlen Melandri in der Gesamtwertung nach dem ersten Rennen nur noch zwölf Punkte auf den Italiener.