Ernesto Marinelli erlebte alles, aber keinen ruhigen Winter. Denn der Chef des Ducati-Superbike-Projekts, musste sich gleich über zwei große Dinge Gedanken machen. Zum einen die Entwicklung der neuen 1199 Panigale, und zum anderen die Gewichtssteigerung der 1198-Machine. Dieser Schritt wurde aufgrund der Regeländerungen nötig.

"Wir waren angenehm über den Zuspruch für die 1199 überrascht und denken nun über die sportlichen Aspekte des Bikes nach", erklärte Marinelli. Denn neben dem Einsatz in der Superstock, kamen noch Anfragen aus nationalen SBK-Serien, in denen die gleichen Regeln gelten.

Zuerst musste er sich aber der Aufgabe widmen, die 1198 schwerer zu machen, wie es die Regeln erfordern. "Unser Motorrad war entwickelt, 168 kg zu wiegen, dann ging es runter auf 165, und jetzt haben wir es bis auf 171 gebracht", erklärte der Italiener die Schwierigkeiten. Besonders, bedenkt man, dass eine normale Straßenmaschine mit 174 kg unterwegs ist. "Es scheint ein Widerspruch zu sein, dass du Gewicht auf ein Straßenmotorrad packen musst, um damit Rennen zu fahren", zeigte Marinelli auf.

Der Fahrer muss es kompensieren

Um dies zu erreichen, wurde als erster Schritt ein Startmotor eingebaut und zudem bausteinförmig Ballast angebracht. Des Weiteren wurden Titan-Teile am Auspuff entfernt, was bessere Möglichkeiten bietet, die Balance einzustellen. Merken werden die Piloten die Veränderungen aber dennoch. "Das Gewicht fühlt man in jedem Bereich der Leistung: Bremsen, Beschleunigen, Beweglichkeit, etc.", fuhr Marinelli fort. "Wir werden den Effekt sehen, den es auf das Rennfahren hat. Auf der Strecke, denke ich, wird es der Fahrer sein, der es kompensieren muss."

Carlos Checa, der 2011 die WM gewann, testete das veränderte Motorrad bereits. "Wir haben noch keine Referenzpunkte, da es kalt war und er seit zwei Monaten kein Motorrad gefahren ist", so Marinelli. "Sein erster Eindruck ist, dass es schwieriger und strapaziöser wird zu fahren."