Ducati Pilot Nummer eins war 2011 zweifellos Carlos Checa. Der Spanier fuhr eine überragende Saison mit fünf Doppelsiegen, 21 Podestplätzen und durfte am Ende seinen ersten WSBK Titel bejubeln. "Der Hauptunterschied ist, dass wir erfahrener sind und im letzten Jahr viel gelernt haben. Wir haben uns 2010 gut entwickelt und sind nun in einer guten Position", sagte 'el Toro' noch zu Jahresbeginn. Erst in Monza bekam er mit seiner im Highspeed unterlegenen 1098R erste Probleme. Trotzdem rettete Checa noch 13 Punkte.

Danach setzte der Althea Racing Pilot seine Siegesserie munter fort, bis zum Sturz im ersten Rennen von Aragon, übrigens sein einziger Rennausfall des Jahres. Schon im zweiten Lauf stand der Spanier wieder auf dem Podest. "Der Sturz im ersten Rennen war ganz klar mein Fehler", gab er zu. Doch Checa ließ sich nicht abbringen, büßte nur noch einmal in diesem Jahr, im zweiten Nürburgring-Lauf unter strömendem Regen ein paar Pünktchen ein und durfte schon in Frankreich seinen WM-Titel feiern. Heute war ein perfekter Tag, der allerbeste meiner Karriere. Der beste Tag meines Lebens", versuchte Checa seine Begeisterung in Magny-Cours zum Ausdruck zu bringen.

Federico Sandi durfte sein Glück für das Althea Team in Imola probieren. Er sammelte mit einem 13. und einem zwölften Platz sieben Punkte. Zur Belohnung für seinen Titel im Superstock 1000 Cup durfte Davide Giugliano am letzten Rennwochenende in Portimao ebenso auf die Ducati steigen. "Ich habe ein gutes Tempo gehen können und konnte in den letzten Runden so schnell fahren, wie die Leute vor mir und damit bin ich zufrieden", freute er sich nach seinen ersten Punkten in der Superbike-WM.

Ohne Verletzungen konnte Sylvain Guintoli gut mithalten, Foto: Althea Racing
Ohne Verletzungen konnte Sylvain Guintoli gut mithalten, Foto: Althea Racing

Insgesamt eine gute Saison

Sylvain Guintoli trat 2011 zum ersten Mal für Effenbert-Liberty Racing auf Ducati an. Obwohl er sich von Anfang an auf dem Bike wohl gefühlt habe, lief der Saisonstart nicht nach Maß. Auf Phillip Island flog der Franzose heftig ab, brach sich Arm, Knöchel und verletzte sich die Kniebänder und obwohl er schon in Donington wieder am Start stand, suchte er zunächst noch nach seiner guten Form. "Gegen Ende der Saison hatte ich mein Vertrauen und meine körperliche Kraft zurück und ich denke in den letzten zehn Rennen lag ich immer unter den besten Sieben", schilderte er.

Insgesamt stand Guintoli drei Mal auf dem Podium. "In Portimao hätten wir fast gewonnen. Also war es insgesamt eine gute Saison, trotz des großen Sturzes zu Beginn des Jahres und der damit verbundenen langen Heilungszeit", fasste er zusammen. Bestergebnisse waren der zweite Platz im verregneten zweiten Nürburgring-Rennen und Rang zwei im ersten Portugal-Lauf. Guintoli erntete Gesamtrang sechs, den er im nächsten Jahr im gleichen Team zu verbessern sucht.

Sein Teamkollege Jakub Smrz hatte es um einiges schwerer, auch ohne gebrochene Knochen. Doch schaffte es der Tscheche wie sein Teamkollege zwei Mal auf den zweiten Platz (Donington Lauf eins und Miller Lauf eins) und ein weiteres Mal mit Rang drei aufs Podest. Damit seine bisher beste WSBK Saison. "Ich bin zurück auf dem Podium, das ist wichtig", freute er sich noch in Großbritannien. Doch schon nach dem Rennen in den USA folgte sein erster Doppelausfall dieser Saison. Insgesamt sah Smrz in zwölf Rennen keine Zielflagge.

Das Doppelaus wiederholte sich schon in Aragon und danach beim Heimrennen in Brünn kam Smrz in Lauf zwei ebenso nicht im Ziel an. Bis Imola konnte der 28-Jährige jeweils in einem Rennen punkten, auf dem nassen Nürburgring schaffte es der Effenbert-Liberty Racing Pilot sogar aufs Podium. Doch in Frankreich kam der nächste Nuller. Beim Saisonabschluss sicherte sich Smrz noch ein paar Punkte und schloss 2011 damit auf Gesamtrang 14 ab. Er wird im kommenden Jahr wie Guintoli erneut versuchen, die Ducati am Limit zu fahren.

Der name des Rookies Maxime Berger prägte sich schon in Großbritannien ein..., Foto: Supersonic
Der name des Rookies Maxime Berger prägte sich schon in Großbritannien ein..., Foto: Supersonic

Absolut am Limit

Maxime Berger kämpfte hingegen für das Supersonic Racing Team, ebenso auf Ducati um Punkte. Der Rookie machte gleich beim zweiten Saisonrennen auf sich aufmerksam, allerdings nicht unbedingt mit positiven Ergebnissen. Beim Herausbeschleunigen in Goddards brach ihm die Felge seines Hinterrads. Damit konnte der Franzose schon zum zweiten Mal nicht wirklich punkten. Insgesamt kam er in zwölf der 26 Läufe nicht ins Ziel. Sein bestes Ergebnis holte der Ducati Pilot beim Saisonfinale in Portimao: Platz sieben im ersten Lauf. "Heute habe ich alles gegeben, was ich nur konnte und ich fuhr in beiden Rennen absolut am Limit", äußerte der 22-Jährige, der im nächsten Jahr mit im Effenbert-Liberty Racing Team starten wird.

Matteo Baiocco und Alessandro Polita starteten in Misano und Imola auf weitern Ducati Maschinen. Biaocco sammelte mit Platz zwölf im ersten San-Marino-Rennen vier Zähler, konnte in Imola allerdings nicht punkten. Polita kam in Misano auch nur im ersten Rennen ins Ziel, konnte dafür aber noch in Imola zwei Zähler mitnehmen.