Nach den Gesamträngen fünf und vier war für Jonathan Rea 2011 das Ziel vor der Saison klar: Ein gewaltiges Wort um den Titel in der Superbike Weltmeisterschaft mitreden. Dabei erhielt er noch mehr Auftrieb, als Castrol als Hauptsponsor beim Ten Kate Team einstieg und die Mannschaft wieder in den klassischen, erfolgreichen Castrol Honda Farben ausrückte.

Rea war schon 2010 von einigen Verletzungen gebeutelt worden und hatte auch zum Saisonauftakt Pech. Bei den abschließenden Testfahrten der Mannschaft auf Phillip Island stürzte er und verletzte sich am Finger. Trotzdem biss er sich nur wenige Tage später durch die Schmerzen und wurde dafür mit einem vierten Platz im zweiten Lauf belohnt.

Das Ride-by-Wire-System gab Rea wieder Auftrieb, Foto: Castrol Honda
Das Ride-by-Wire-System gab Rea wieder Auftrieb, Foto: Castrol Honda

Das erste Hoch der Saison kam in Assen auf der Heimstrecke des von Ten Kate operierten Castrol Honda-Teams. Rea schnappte sich vom fünften Startplatz aus erst den Sieg und dann noch einen dritten Rang. In der Gesamtwertung schob er sich damit schon bis auf Platz vier nach vorn.

Dann kam wieder das Pech auf den Plan. Nach Rang sechs im ersten Lauf von Monza wurde der Brite beim zweiten Start in eine Karambolage verwickelt und musste enttäuscht an der Box aufgeben. Dann kam Miller. Der Motorsports Park war schon im letzten Jahr eine der Piste, auf denen Honda Schwierigkeiten hatte. Daher testete die Truppe im Vorfeld dort. Doch mit Startplatz 13 machte sich Rea das Leben erneut schwer. Sturz in Lauf 1, Platz elf im zweiten Lauf, mehr war nicht drin.

Doch es sollte noch schlimmer kommen. Zwei Wochen später stürzte Rea im Warmup in Misano schwer und brach sich den rechten Arm und das linke Schlüsselbein. Er wurde operiert und musste in der Folge ganze acht WM-Läufe verpassen - Misano, Aragon, Brünn und Silverstone.

Auf dem Nürburgring meldete er sich mit einem zehnten Rang zurück. Lauf zwei im strömenden Regen sollte noch besser werden, auch wenn es schon wieder einen Schreckmoment zu verdauen gab. Ende Start-Ziel rutschte Rea aus und stürzte. Er hob die CBR1000RR wieder auf und rette Rang vier.

Wochenenden wie im Miller Motorsports Park erlebte Rea 2011 zu oft, Foto: Castrol Honda
Wochenenden wie im Miller Motorsports Park erlebte Rea 2011 zu oft, Foto: Castrol Honda

In der Zeit nach dem Deutschland-Lauf wurde entschieden, dass auch diejenigen Teams ein Ride-by-Wire-System verwenden dürfen, an deren Serienmaschinen das nicht homologiert ist. Castrol Honda profitierte davon und setzte die elektronische Steuerung der Drosselklappen in Imola erstmals ein. Rea siegte im ersten Lauf und war am Nachmittag drauf und dran diesen Triumph zu wiederholen, als die Technik streikte.

In Magny Cours dann ein ähnliches Bild: Rea hatte die Pace, um ganz vorn mitzumischen, doch hatte er einen Sturz und einen technisch bedingten Ausfall zu beklagen. In Portimao verabschiedete er sich mit zwei dritten Plätzen und Gesamtrang neun ordentlich aus der Saison.

Rea wird in der Ten Kate-Truppe weitermachen. Man hat sich einigen können, auch wenn er Angebote vieler anderer renommierter Teams auf dem Tisch hatte. Rea sieht aber gerade im Ride-by-Wire-System dasjenige Potenzial, was der Honda noch auf die permanente Spitze der Superbike WM gefehlt hat.