In den meisten Jahren seiner aktiven Laufbahn in der Superbike-Weltmeisterschaft klassierte sich der Japaner Noriyuki Haga auf Gesamtrang zwei oder drei. Ausreißer gab es nur in den ersten beiden Jahren 1998 und 1999, als er die Ränge sechs und sieben belegte. Doch seit 2010 geht es abwärts. Letztes Jahr konnte er wenigstens noch zwei Mal siegen und Gesamtrang sechs holen, dieses Jahr stand er mit Platz acht so schlecht in der Endabrechnung da, wie noch nie.

Haga musste Ende 2010 das Team wechseln, denn Ducati zog sich werksseitig aus der WSBK zurück. Er landete beim Pata Racing Team und steuerte die Aprilia RSV4. Die Marke war für den heute 36-Jährigen nicht neu: Bereits 2002 fuhr er mit der Mille zu Gesamtrang vier - seine einzige weiterer Saison außer 2011, in welcher er sieglos blieb. 2003 startete Haga außerdem auf der Cube-Aprilia in der MotoGP.

jpg2011 war Haga im Mittelfeld zu Hause, Foto: Pata Racing
jpg2011 war Haga im Mittelfeld zu Hause, Foto: Pata Racing

Anfänglich hatte sich der Japaner noch beschwert, nicht das gleiche Material wie Weltmeister Max Biaggi zu bekommen und das sei schließlich vereinbart gewesen. Doch davon sprach Haga nicht mehr lange.

Haga fuhr zumeist im Mittelfeld durchs Ziel, wenn er denn überhaupt das schwarz-weiß-karrierte Tuch sah. Ein Beispiel für seine wechselhafte Saison bleibt das Rennen in Misano: Im ersten Lauf gab er mit technischen Problemen auf, im zweiten gab's mit Rang drei das erste Podest - ehe er wieder im Mittelfeld versank und in Silverstone gar in beiden Läufen das Ziel nicht sah.

Das Deutschland-Rennen auf dem Nürburgring hätte Haga auf einem Hoch beenden können. Nachdem er sich schon im trockenen ersten Lauf als Dritter ein Podium gesichert hatte, führte er im zweiten Rennen mit großem Vorsprung. Der Regen wurde immer schlimmer und Haga rutschte aus. Der Sieg war futsch und ging an Tom Sykes. Wenige Tage später ließ Haga mit zwei zweiten Plätzen in Imola noch einmal wichtige Punkte folgen, die ihn am Ende noch auf Gesamtrang acht nach vorn brachten. Diesen hielt er - wieder mit mittelmäßigen Ergebnissen - bis zum Saisonende.