Zwei zweite Plätze brachten Marco Melandri in Magny Cours vorzeitig den Vize-Weltmeister-Titel in der Superbike Weltmeisterschaft. Bereits in seiner Rookie-Saison konnte der Italiener damit beweisen, dass er fahrerisch eben doch noch nichts verlernt hat, wie es ihm in seinen letzten MotoGP-Jahren manchmal nachgesagt wurde.

Mit klaren Siegen über Carlos Checa hätte Melandri die Titelentscheidung von Frankreich vielleicht noch einmal vertagen können, aber da hätte der Spanier mächtiges Pech haben müssen. Nur drei Punkte fehlten dem Ducati-Piloten zur Sicherstellung der WM-Krone. Melandri wusste schon vorher, dass das wohl nicht mehr möglich sein wird und konzentrierte sich auf anständige Einzelresultate.

"Ich bin mit meinen zwei Podesten zufrieden", resümierte der 29-Jährige. "Rennen 1 war sehr schwierig, ich hatte Probleme mit der Front, also modifizierten wir die Gabel für den zweiten Lauf etwas." Doch das habe nicht den erwünschten Effekt gebracht. "Zu Beginn hatte ich kein gutes Gefühl für das Motorrad, aber gegen Halbzeit fühlte ich mich wohler und konnte so hart Druck machen, wie ich mir das vorstelle."

In der letzten Runde des zweiten Laufes presste sich Melandri noch auf Rang zwei nach vorn. "Als ich Eugene [Laverty] in der letzten Runde in der Haarnadelkurve vor mir sah wusste ich, dass das meine einzige Chance ist, vorbei zu kommen", schilderte er. "Mein Ziel war es die Fahrer vor mir einzuholen und ich tat in beiden Rennen mein Bestes, darum bin ich über zwei zweite Plätze glücklich."