Die Tests der World Superbikes am Dienstag und Mittwoch auf dem Misano Adriatico World Circuit waren für Jonathan Rea und das Castrol Honda-Team extrem zufriedenstellend, auch wenn der 24-Jährige gern mehr Zeit gehabt hätte. Erstmals rückte die Mannschaft mit einer Honda CBR1000RR mit dem Fly-by-Wire-System aus, bei welchem die Drosselklappen elektronisch gesteuert werden. Rea zeigte sich davon begeistert.

"Das war ein wirklich richtiger Test und wir hatten einen ganzen Haufen Zeug, was wir durcharbeiten mussten", schnaufte der aktuelle WM-Zwölfte Rea, der auf dem Nürburgring vor wenigen Wochen sein Comeback gab. "Darüber hinaus brachte Pirelli auch einige neue Gummis, darum ging uns am Ende eigentlich ein wenig die Zeit aus."

"Wir hätten wahrscheinlich den ganzen Rest der Woche gebraucht, um alles durchzuarbeiten, aber wir haben im neuen Fly-by-Wire-System definitiv Potenzial gesehen", so Rea, der die elektronische Steuerung der Drosselklappen zum ersten Mal testete. Dem System spricht Rea viele gute Eigenschaften zu. So habe er eine viel breitere "Komfort-Zone" beim Fahren gehabt und die Motorbremse sei um einiges besser.

Problem damit, wieder in Misano zu fahren, wo er sich bei seinem schweren Warmup-Sturz das Handgelenk brach, hatte er nicht. "Tatsächlich war ich in der Kurve, wo ich damals stürzte, schneller, als ich es an dem Rennwochenende im Juni war", frohlockte der Brite.

Pirelli habe viele weiche Reifen mitgebracht und Rea hätte sogar einen Qualifyer aufziehen lassen können, doch lag seine Prämisse auf anderen Dingen. "Wir mussten uns konzentrieren und unsere Arbeit durchziehen", erklärte er, warum er nicht auf eine schnelle Rundenjagd ging. Trotzdem zeigte er sich zufrieden. "Die Rundenzeit sagt so ziemlich, wo wir gerade stehen, aber wir wissen, dass uns der nächste Schritt nach vorn auch zurück an die Spitze bringen wird."