Das Podest in den Saisonläufen 15 und 16 der Superbike WM 2011 bestand in Brünn jeweils aus den gleichen drei Piloten: In Lauf eins siegte Marco Melandri vor Max Biaggi, im zweiten Rennen am Nachmittag tauschten beide die Plätze. Rang drei ging jeweils an den WM-Leader Carlos Checa, dessen Vorsprung in der Tschechischen Republik insgesamt um 13 Punkte schrumpfte.

"Das war verdammt hart, das ganze Wochenende schon waren Marco und Carlos extrem schnell", stöhne Weltmeister Biaggi nach seinem zweiten Saisonsieg. "Wir drei waren immer vorn dabei. Ich habe jetzt zwei Rennen gewonnen und die Siege kamen zu richtigen Zeit." Damit spielte Biaggi auch darauf an, dass er in der Gesamtwertung eben nur mehr 30 Zähler hinter Checa liegt und bei fünf weiteren Wochenenden noch 250 Punkte zu vergeben sind.

Zum Rennen selbst sagte der 40-Jährige: "Marco wollte am Ende noch einige Manöver reißen, aber ich hab etwas besser reagieren können als im ersten Lauf. Wir haben ganz klein wenige Änderungen zum zweiten Lauf gemacht, denn man kann aus einem kompletten Rennen immer etwas lernen."

Dass es schwer war gab auch Yamaha-Pilot Melandri so zu Protokoll. "Es war verdammt schwierig, aber ich habe nicht aufgegeben, habe mein bestes gegeben", so der ehemalige MotoGP-Vizeweltmeister. "Am Ende habe ich dann etwas schlechter abgeschnitten als in Lauf eins, aber egal. Ich will weiter an einem noch besseren Resultat arbeiten: Ich will einen Doppelsieg. Trotzdem war das Wochenende gut. Im ersten Lauf habe ich noch Boden in der Meisterschaft auf Max gut gemacht, jetzt ist es wieder wie zuvor. Der Fight mit ihm hat sehr viel Spaß gemacht und alles ging fair zu. Für die Zuschauer war das bestimmt interessant."

Ducati-Pilot Carlos Checa hatte erwartet, dass das Brünn-Wochenende für ihn und seine 1098R schwer werden würde. In Anbetracht dessen zeigte sich der 38-jährige Spanier mit zwei dritten Plätzen durchaus zufrieden. "Man kann immer versuchen besser zu sein, aber wenn man sich die Strecke hier anschaut - und besonders unseren Speed-Defizit, den wir gegen die anderen haben - dann kann man zufrieden sein", resümierte Checa, der in dieser Saison schon acht Laufsiege feiern konnte. "Wir haben unser Bestes gegeben, ein gutes Setup gefunden. Max und Marco waren extrem stark und jeder von ihnen hat immerhin ein Rennen gewonnen. Aber das wichtigste ist, dass wir noch immer schnell sind und die Führung noch haben. Die Saison dauert noch etwas, aber ich will auch noch ein paar Rennen gewinnen."