Aprilia-Pilot Max Biaggi hat im zweiten Rennen von Brünn eines seiner seltenen fehlerfreien Rennen gezeigt und sich den Sieg im 16. Saisonlauf der Superbike WM 2011 gesichert. Der Römer fuhr souverän gegen seinen italienischen Landsmann Marco Melandri. Beide standen den gesamten Lauf über im Infight, doch der 40-jährige behielt um 0,222 Sekunden die Oberhand. Rang drei ging an Carlos Checa.

Der zweite Lauf von Brünn sollte sich ähnlich entwickeln, wie das Mittagsrennen auch schon. Bald hatten sich Aprilia-Pilot Max Biaggi und Yamaha-Ass Marco Melandri wieder an die Spitze gesetzt und fochten dort um die Führung. Die Raufereien spielten Ducati-Fahrer Carlos Checa in die Hände, der zur Halbzeit zu beiden aufschließen konnte.

Checa kann Pace nicht halten

Biaggi verkürzte seinen Rückstand auf Checa auf 30 Punkte, Foto: Aprilia
Biaggi verkürzte seinen Rückstand auf Checa auf 30 Punkte, Foto: Aprilia

Doch Biaggi und Melandri schienen dann gemeinsame Sache zu machen, denn sie verzichteten viele Runden lang auf gegenseitige Überholmanöver und hielten die Pace hoch: Sechs Runden vor Schluss begann Checa wieder etwas zurückzufallen, schien sich mit Rang drei abzufinden.

Die letzten zwei Runden lang waren die Überholmanöver der beiden gegeneinander fast nicht mehr zählbar. Ständig wechselten sie die Positionen, stachen sich aus, konterten und konterten zurück. Aber am Ende behielt Weltmeister Biaggi die Oberhand und ließ Melandri um 0,222 Sekunden hinter sich. Checa verlor bis ins Ziel noch 3,5 Sekunden, durfte sich aber über Rang drei freuen.

Hinter der Spitze sah es ebenfalls ähnlich wie im ersten Lauf aus: Michel Fabrizio fuhr einsam und isoliert zum vierten Platz, Eugene Laverty holte Rang fünf, BMW-Satelliten-Pilot Ayrton Badovini wurde Sechster. Diese Positionen waren im letzten Renndrittel klar bezogen, die Fahrer waren auf sich gestellt.

Nur 15 Piloten im Ziel

Viktor Kispataki holte bei seinem Wildcard-Einsatz einen Punkt, Foto: Honda
Viktor Kispataki holte bei seinem Wildcard-Einsatz einen Punkt, Foto: Honda

Offen bis zum Schluss blieben noch die Fights um Rang sieben und neun. Jeweils im Doppelpack fochten dort Joan Lascorz auf Kawasaki mit Leon Haslam auf BMW und Sylvain Guintoli auf Ducati mit Noriyuki Haga auf Aprilia. Haslam holte sich am Ende Rang sieben vor Lascorz, Guintoli und Haga.

Rang elf ging an Roberto Rolfo mit der Pedercini-Kawasaki vor seinem Teamkollegen Mark Aitchison. Lorenzo Lanzi, der in Brünn einmal mehr den verletzten James Toseland im BMW Motorrad Italia-Team ersetzte, wurde 13., der gut gestartete Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes fiel nach einer starken Anfangsphase noch bis auf den 14. Platz zurück. Wildcard-Pilot Viktor Kispataki holte den letzten Punkt - und wurde Letzter.

Die Ausfallquote war in diesem zweiten Lauf extrem hoch. Zunächst flog Alex Lowes ab, der im Castrol Honda-Team den verletzten Jonathan Rea ersetzte. Auch Lokalmatador Jakub Smrz musste zu Boden. Dem Tschechen klappte in der ersten Links-Kurve am G-Sektor das Vorderrad ein. Leon Camier stürzte im C, konnte weiter fahren, gab aber wenig später an der Box auf. Matteo Baiocco und Maxime Berger stellten ihre Ducati mit technischen Defekten ab.

In der Gesamtwertung hat der Dominator der ersten Saisonhälfte, Carlos Checa, weiter an Boden verloren. Mit 293 Zählern auf dem Konto beträgt sein Vorsprung auf Biaggi nur noch 30 Zähler. Und auch Melandri könnte in der Titelvergabe noch mitreden: Der Yamaha-Pilot liegt 23 Punkte hinter Biaggi und deren 53 Zähler hinter Checa. Laverty auf Platz vier verliert bereits 125 Punkte auf Checa und dürfte damit aus dem Rennen sein, selbst wenn noch 250 Zähler zu vergeben sind.