Der amtierende Weltmeister Max Biaggi hat sich in Brünn die Pole Position für die morgigen beiden Läufe der Superbike WM gesichert. Der Aprilia-Pilot schlängelte sich durch die ersten beiden Superpole-Durchgänge, um im dritten Teil voll zuzuschlagen. Er holte sich die Pole vor Marco Melandri auf Yamaha, Carlos Checa auf Ducati und Eugene Laverty auf einer weiteren Yamaha.

Superpole 1

Leon Camier hatte wenig Glück. Der Aprilia-Pilot stürzte, als ihm in der Schikane hinter dem Fahrerlager das Vorderrad der Aprilia wegrutschte. Da waren noch rund fünf Minuten zu fahren. Mit dem bis da hin 15. Rang war klar, dass es der Brite nicht in den nächsten Durchgang schaffen würde, sollte er nicht rechtzeitig zur Box zurückkommen. Aber Camier gab alles und klassierte sich als Siebter noch für den Sprung in den Superpole 2.

Hammerzeit zum Ende des ersten Durchgangs: Aitchison auf der Pedercini-Kawasaki, Foto: Kawasaki
Hammerzeit zum Ende des ersten Durchgangs: Aitchison auf der Pedercini-Kawasaki, Foto: Kawasaki

Marco Melandri, Carlos Checa und Max Biaggi, das derzeitige Top-Dreigestirn der Superbike WM, kam früh auf die persönlichen Bestzeiten und konnten an der Box entspannen. Lediglich Jakub Smrz schob sich noch auf Rang drei nach vorn.

Bemerkenswert am ersten Durchgang der Superpole war, dass gleich neun Piloten in den Bereich von 1:59 Minuten kamen. Denn noch beim vorangegangenen zweiten freien Training schaffte keiner den Sprung unter zwei Minuten - mit über 30°C Luft- und über 50°C Asphalttemperatur waren da keine Verbesserungen mehr möglich.

Die Überraschung des ersten Durchgangs kam vom Australier Mark Aitchison, der sich mit der Pedercini-Kawasaki im letzten Moment noch auf den achten Platz vor schob. Damit fuhr er zum ersten Mal an diesem Wochenende in unter 2 Minuten um den Masaryk-Ring - und ließ Namen wir Eugene Laverty, Ayrton Badovini, Maxime Berger und Michel Fabrizio hinter sich.

Desaster für BMW: Haslam schied im ersten Durchgang aus, Foto: BMW
Desaster für BMW: Haslam schied im ersten Durchgang aus, Foto: BMW

Desaster für BMW. Mit Leon Haslam schied der Werks-Pilot bereits im ersten Durchgang aus. Auch Noriyuki Haga, Lorenzo Lanzi und Matteo Baiocco kamen nicht weiter. Damit startete mit Badovini nur eine der Satelliten-BMWs im zweiten Durchgang.

Ausgeschieden sind:

13. HASLAM L GBR BMW S1000 RR 2'00.252 +0.873
14. HAGA N JPN Aprilia RSV4 Factory 2'00.374 +0.995
15. LANZI L ITA BMW S1000 RR 2'00.619 +1.240
16. BAIOCCO M ITA Ducati 1098R 2'00.864 +1.485

Superpole 2

Melandri, Checa und Smrz - unter anderen - rückten sofort mit den Qualifyer-Reifen aus. Und Checa setzte schon früh eine Bestzeit von 1:58,930 Minuten - der ersten Zeit des Wochenendes unter 1:59. Laverty und Biaggi lieferten gleich tiefe 1:59,1er Zeiten ab und konnten sich, wie Checa auch, an die Box hocken und der Dinge harren, die da kamen.

Eine Hammer-Zeit lieferte auch wieder Tom Sykes auf der Kawasaki ab. Der Brite schaffte nach Checa als Zweiter den Sprung unter die 59er-Marke und war damit sicher im letzten Durchgang. Allerdings brauchte der ZX10-R-Ninja-Pilot dafür auch zwei Qualifyer-Sätze.

Privatfahrer ärgert Werk: Badovini war der beste BMW-Pilot, Foto: BMW
Privatfahrer ärgert Werk: Badovini war der beste BMW-Pilot, Foto: BMW

Mit Badovini auf Rang neun scheid auch die letzte BMW vor dem finalen Durchgang aus. Neben dem Italiener schafften es auch Sylvain Guintoli, Aitchison und Berger nicht in die dritte Superpole.

Ausgeschieden sind:

9. BADOVINI A ITA BMW S1000 RR 1'59.684 +0.754
10. GUINTOLI S FRA Ducati 1098R 1'59.800 +0.870
11. AITCHISON M AUS Kawasaki ZX-10R 2'00.362 +1.432
12. BERGER M FRA Ducati 1098R 2'01.011 +2.081

Superpole 3

Innerhalb der ersten Minuten setzten Biaggi, Melandri und Checa klare Zeichen: Alle drei fuhren mittlere bis hohe 1:58er Zeiten. Danach sollte sich von den drein keiner mehr verbessern können und Biaggi die Pole ernten. Melandris Teamkollege Laverty stellte seine Yamaha ebenfalls in die erste Reihe.

Fabrizio rollte langsam durchs Ziel und gaste dann wieder an, Foto: Suzuki
Fabrizio rollte langsam durchs Ziel und gaste dann wieder an, Foto: Suzuki

Lokalmatador Smrz wird morgen in den beiden Läufen die zweite Startreihe eröffnen. Neben ihm stehen dann Fabrizio, Camier und Sykes.

Ein kleines Schauspiel lieferte noch Suzuki-Pilot Michel Fabrizio. Der Italiener rollte ganz langsam auf Richtung der Zielflagge zu, als hätte er keinen Sprit mehr. Doch als der Abwinker auf einmal mit der karierten Fahne wedelte, zog er das Gas wieder an und donnerte im Wheelie über die Gerade. Es steht zu vermuten, dass Fabrizio noch ein paar Start-Übungen anhängen wollte, aber nicht mehr genug Sprit für zwei weitere Runden hatte.

Ergebnis Superpole 3:

1. BIAGGI M ITA Aprilia RSV4 Factory 1'58.580
2. MELANDRI M ITA Yamaha YZF R1 1'58.801 +0.221
3. CHECA C ESP Ducati 1098R 1'58.908 +0.328
4. LAVERTY E IRL Yamaha YZF R1 1'59.055 +0.475
5. SMRZ J CZE Ducati 1098R 1'59.541 +0.961
6. FABRIZIO M ITA Suzuki GSX-R1000 1'59.908 +1.328
7. CAMIER L GBR Aprilia RSV4 Factory 1'59.925 +1.345
8. SYKES T GBR Kawasaki ZX-10R 2'00.303 1.723