Eine weitere Verletzung von Werksfahrer Troy Corser überschattet diesen Rennsonntag des Teams BMW Motorrad Motorsport im Motorland Aragón. Troy wurde in der ersten Runde des zweiten Rennens von einem Mitbewerber getroffen und stürzte. Da er Schmerzen im linken Arm verspürte, wurde er ins Medical Center gebracht. Die Röntgenuntersuchung ergab, dass er sich Elle und Speiche im linken Unterarm gebrochen hat. Troy wird nun zur weiteren Untersuchung und Behandlung nach Großbritannien zurückkehren.

In Lauf eins konnte das Team das Beste aus seiner ungünstigen Ausgangslage machen. Nach Pech und Schwierigkeiten in der Superpole-Qualifikation mussten die Werksfahrer Leon Haslam und Troy von den Plätzen 14 und 16 starten. Troy machte mit einem guten Start einen Sprung um sechs Plätze nach vorn auf Rang zehn. Leon verbesserte sich auf den zwölften Platz. Beide konnten mit ihren BMW S 1000 RR bis zum Schluss sehr konstante Rundenzeiten fahren. Leon und Troy lieferten sich zudem ein spannendes Duell, bevor sie als Neunter und Zehnter ins Ziel kamen. Im zweiten Lauf – seinem 100. Rennen in der FIM Superbike-Weltmeisterschaft – verbesserte sich Leon mit einem starken Start auf den siebten Platz. Er lieferte sich ein Duell mit Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia SBK Team) und kam vor dem Italiener als Neunter ins Ziel. Die Sieger hießen Marco Melandri und Max Biaggi. Nach sieben Rennwochenenden 2011 liegt Leon mit 120 Punkten auf dem sechsten Rang der Fahrer-Weltmeisterschaft. Troy ist 15. mit 55 Punkten. In der Herstellerwertung belegt BMW mit 153 Zählern den vierten Rang.

BMW Motorrad gratuliert BMW S 1000 RR Pilot Lorenzo Zanetti zu einem weiteren Podiumsplatz im FIM Superstock 1000 Cup. Der Fahrer des BMW Motorrad Italia Superstock Teams kämpfte bis zur letzten Kurve um den Sieg und wurde Zweiter. Insgesamt fuhren vier BMW Piloten in die Top Zehn: Lorenzo, sein Teamkollege Sylvain Barrier (Fünfter), Markus Reiterberger (Siebter) vom Garnier Alpha Racing Team und Fabio Massei (Zehnter) vom Team Piellemoto.

"Das war wieder ein schwieriges Wochenende für uns", gestand Haslam. "In Lauf eins hatte ich keinen guten Start und habe mir damit selbst viel Arbeit beschert. Ich hatte das Gefühl, dass ich das Tempo der Verfolgergruppe, die um den vierten Platz kämpfte, mitgehen konnte. Allerdings habe ich in der ersten Runde einen Fehler gemacht, und diesen Rückstand konnte ich nicht mehr aufholen. Aber ich habe gekämpft, ein paar Plätze gut gemacht und wurde Neunter. In Lauf zwei hatte ich einen besseren Start, so einen, wie ich mir für Lauf eins erhofft hatte. Leider war mein Gefühl nicht mehr ganz so gut. Wir waren mit einem weicheren Reifen unterwegs und hatten weniger Haftung. Aber das Duell mit Ayrton war gut. Nun müssen wir einfach die Daten analysieren und uns auf das nächste Rennen konzentrieren."

Keine Vorwürfe für Berger

"Am Ende der Gegengerade habe ich zwei andere Fahrer überholt und ein bisschen spät gebremst. Deshalb habe ich den Eingang der letzten Kurve verpasst und bin zunächst geradeaus weitergefahren. Als ich eingelenkt habe, sah ich Maxime Berger auf mich zukommen. Ich konnte sehen, dass sein Hinterrad beim Bremsen in der Luft war, und er hat mich geradewegs getroffen", klärte Corser die Situation auf. "Ich mache ihm keine Vorwürfe. Es war meine eigene Schuld, dass ich neben der Strecke war. Es war wirklich einfach Pech. Aber nach den Verletzungen, die ich mir vor einer Woche zugezogen habe, bin ich froh, dass ich mir nur den Arm gebrochen habe. Ich habe keine Prellungen, mir tut nichts weh und meinem Nacken geht es auch gut."

"Das Wochenende müssen wir schnellstmöglich abhaken", sagte Motorsport Direktor Bernhard Gobmeier. "Es lief vom ersten Training an nicht rund für uns, und die Rennergebnisse sind nicht so gut wie erhofft. Die Resultate sind jedoch an diesem Wochenende nebensächlich. Nach Troys schwerem Sturz geht es jetzt darum, dass er schnellstmöglich seine Verletzungen auskuriert und wieder fit ist. Wir werden Troy dabei bestmöglich unterstützen. Vor dem Rennwochenende in Brünn haben wir nach zwei aufeinanderfolgenden Rennen jetzt ein Wochenende Pause. Die ganze Mannschaft hat hart gearbeitet, dafür möchte ich mich bei allen im Team bedanken."