Das Team BMW Motorrad Motorsport betritt beim kommenden Rennwochenende Neuland. Vom 17. bis zum 19. Juni gastiert die FIM Superbike-Weltmeisterschaft zum ersten Mal im Motorland Aragón (ESP). Die hochmoderne Anlage liegt bei Alcañiz im nordostspanischen Aragonien. Dort wird die siebte Runde der Saison 2011 ausgetragen, nur eine Woche nach dem Gastspiel in Misano (ITA).

Verletzungen

Das Team BMW Motorrad Motorsport und die Werksfahrer Leon Haslam (GBR) und Troy Corser (AUS) haben im Winter im Motorland Aragón getestet. Dabei hatten sie Gelegenheit, sich mit dem für sie neuen Kurs vertraut zu machen und wichtige Daten für die Rennvorbereitung zu sammeln. In den kommenden Tagen geht es für Haslam und Corser darum, wieder zu 100 Prozent fit zu werden und ihre Verletzungen vom vergangenen Wochenende in Misano vollkommen auszukurieren. Haslam hatte sich unter anderem einen gebrochenen Zeh zugezogen, Corser Prellungen an der Hüfte und eine angebrochene Rippe.

In der Fahrerwertung der aktuellen Saison belegt Haslam mit 106 Punkten den fünften Rang, Corser ist 15. mit 49 Punkten. Insgesamt haben die Beiden an den ersten sechs Rennwochenenden der Saison bereits 155 Zähler für das Team BMW Motorrad Motorsport gesammelt. In der Konstrukteurs-Wertung belegt BMW mit 138 Punkten den vierten Platz. Für diese Wertung zählt nur das jeweils beste Rennergebnis.

Haslam ist gespannt

Haslam sagt: "Aragón ist für uns recht interessant. Ein paar der Teams haben diesen Kurs als Teststrecke ausgewählt. Wir haben dort im Winter einmal getestet und haben dabei ganz gut abgeschnitten. Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt mit der BMW S 1000 RR Fortschritte gemacht haben, von daher freue ich mich darauf, wieder auf einer Strecke zu fahren, auf der wir getestet haben. Zudem ist es für alle Neuland. Also sind wir sehr gespannt, was uns dort erwartet."

Leon Haslam findet Aragon anspruchsvoll, Foto: BMW
Leon Haslam findet Aragon anspruchsvoll, Foto: BMW

Weiter meint er: "Die Strecke ist technisch recht anspruchsvoll. In einigen Kurven hängt der Radius, die Haftung ist dort immer ein Thema und noch dazu hat man ein paar ultraschnelle Geraden, die in sehr, sehr enge Kurven führen. Der Kurs bietet eine gute Mischung aus allem, und er hat viele Höhenunterschiede. Ich denke, dass wir dort gute Rennen sehen werden."

Wie Portimao

Corser erklärt: "Die Strecke im Motorland Aragón erinnert mich ein bisschen an Portimão, mit vielen blinden Kuppen und Kurven, langen, abfallenden Kurven sowie Bergauf- und Bergabpassagen. Es ist gut, dass wir dort getestet haben und den Kurs kennenlernen konnten. Die Strecke macht es technisch recht anspruchsvoll, das Bike richtig zum Arbeiten zu bringen. Ich freue mich schon darauf, dort zu fahren."

Zu Misano berichtet er noch: "Leider war der vergangene Rennsonntag in Misano wegen meiner Verletzungen recht kurz für mich. Aber nun habe ich fast eine Woche Zeit, um mich zu erholen und wieder fit zu werden. Deshalb bin ich optimistisch, dass in Aragón wieder alles in Ordnung ist."

Aragon sollte BMW liegen

BMW Motorrad Motorsport Direktor Bernhard Gobmeier meint: "Wir haben im Winter in Aragón getestet, nachdem Leon zum Team gestoßen ist. Dieser Test verlief recht positiv, obwohl die tiefen Temperaturen keine wirklich gute Aussage über das Zusammenwirken von Reifen und Fahrwerk zuließen. Natürlich wurde die BMW S 1000 RR seitdem umfassend weiterentwickelt und definitiv verbessert. Deshalb freuen wir uns schon auf die Rennen. Es ist eine Strecke, die durch den sehr abwechslungsreichen Charakter den Eigenschaften unseres Motorrads entgegen zu kommen scheint. Die Superbike-Weltmeisterschaft hat dort noch niemals Rennen ausgetragen, von daher starten dort alle bei null. Alles ist möglich. Der Streckenbelag ist sehr rau und bietet viel Haftung. Deshalb wird ein schonender Umgang mit den Reifen der Schlüssel dazu sein, in Spanien ein gutes Rennen zu haben."

Weiter ist er froh, dass seine Piloten in Misano nicht allzu schwer verletzt wurden. "Aber die Prellungen und Frakturen schmerzen natürlich. Das ist ganz klar. Doch unsere beiden Jungs sind derzeit in extrem guter physischer und psychischer Verfassung, und deshalb gehen wir davon aus, dass sie am Wochenende wieder vollkommen fit sind. Wir hoffen also, dass es in Aragón rundherum wieder besser läuft.", sagt Gobmeier.