Die beiden Yamaha World Superbike Fahrer Eugene Laverty und Marco Melandri mussten hart kämpfen, um beim Superbike-Lauf am U.S. Memorial Day im Miller Motorsports Park wertvolle Punkte zu sammeln. Das durchwachsene Wetter am Wochenende machte es den YZF-R1 Fahrern auf der technisch anspruchsvollen Strecke in Amerika nicht gerade einfach, ihre Leistung abzurufen und ein passendes Set-Up für den 2006 erbauten Kurs zu finden. Melandri, der zum ersten Mal auf dem Kurs fuhr, konnte am Samstag beim Zeittraining seine ersten Runden auf trockener Fahrbahn fahren, nachdem es in den Trainings vorher immer nass war. Auch am Sonntag wurde das Training unter nassen Bedingungen gefahren und so war der Italiener nicht in der Lage, seine Zeiten zu verbessern.

In der nassen Superpole kam Marco Melandri auf einen unerwarteten dritten Platz, Foto: Yamaha
In der nassen Superpole kam Marco Melandri auf einen unerwarteten dritten Platz, Foto: Yamaha

In einem ereignisreichen ersten Rennen am Montag stürzten bereits nach kurzer Zeit einige Fahrer. Laverty und Melandri erwischten beide einen guten Start, musste aber bereits vor der ersten Kurve einige Mitstreiter passieren lassen. Durch einen Schaltfehler auf der langen Geraden verlor Laverty in der ersten Runde mächtig an Boden und musste sich auf Rang 15 einreihen. Doch der Superbike-Rookie klemmte seinen Helm hinter die Verkleidung, zog mächtig am Kabel und lag in der neunten Runde bereits wieder auf dem vierten Rang. Der Ire schnappte sich anschließend noch Camier und Guintoli und zog gegen Rennmitte als Zweiter hinter dem späteren Sieger Carlos Checa seine Bahnen. Laverty fuhr gute Rundenzeiten, als er Probleme mit seinen Reifen bekam und er seine Verfolgungsjagd einstellen musste. Nach mehreren harten Zweikämpfen kämpfte Laverty mit stumpfen Waffen und musste sich am Ende mit dem fünften Platz zufrieden geben. Marco Melandri verlor zu Beginn drei Plätze und fuhr auf dem siebten Rang seine Runden. Der Italiener kämpfte hart, um Boden gut zu machen, hatte aber ebenfalls Reifenprobleme und beendete das Rennen auf dem zehnten Rang.

Auch im zweiten Rennen mussten beide Yamaha-Piloten all ihre Fahrkünste unter Beweis stellen. Nach einem guten Start lagen die beiden R1-Fahrer auf den Rängen drei und vier. Laverty ging im zweiten Rennen behutsamer mit seinen Reifen um und sah diesmal als Vierter die Zielflagge. Melandri konnte seine Position aus den ersten Runden nicht halten und fiel bis auf Rang sechs zurück, wo er sich gegen Guintoli und Smrz wehren musste. Am Ende überquerte Melandri als Sechster den Zielstrich.

Öl auf der Fußraste

Das Yamaha World Superbike Team verlässt den Miller Motorsportspark mit 243 Punkten in der Teamwertung. In der WM-Tabelle bleibt Melandri auf Rang zwei mit 61 Punkten Rückstand auf den führenden Checa. Teamkollege Laverty verbesserte sich auf den vierten Platz und 109 Punkten. Die nächste Station im Superbike-Kalender ist Misano, wo beide Fahrer am 12. Juni ins Rennen gehen werden.

"Ich hatte in beiden Rennen einen guten Start und konnte meine Startposition in die erste Kurve retten. Im ersten Rennen machte ich dann einen Schaltfehler, der mich bis auf Platz 15 zurückgeworfen hat", sagte Laverty. "Ich konnte mich dann wieder bis auf den zweiten Rang vorkämpfen, doch dann bekam ich ziemliche Probleme mit den Reifen. Wir haben vor dem zweiten Rennen noch etwas verändert, was sich positiv auf den Reifenverschleiß ausgewirkt hat. Von Beginn an lag ich auf Rang drei, doch ich wollte nicht so fahren, um sicher zu sein, dass die Reifen bis zum Ende durchhalten. Mit dem fünften und dem vierten Platz bin ich zufrieden und in der WM-Wertung stehe ich nun auf dem vierten Rang, was ja gar nicht so schlecht ist."

"Es war ein schwieriger Tag für uns. Ich hatte einen guten Start, doch dann habe ich Haga berührt und musste einige Fahrer vorbei lassen", erklärte Melandri die Situation. "Nach ein paar Runden habe ich mit dem Motorengehäuse einen Stein erwischt und verlor dann etwas Öl, wodurch ich Probleme mit meinem Fuß bekam, der auf der Raste rumrutschte. Gegen Mitte des Rennens bekam ich dann auch noch Probleme mit dem Vorderreifen, der sich stark bewegte. Auch das zweite Rennen war schwierig, für mich das schlechtestes in diesem Jahr. Ich konnte zu keiner Zeit mein Potenzial ausfahren und hatte speziell beim Einfahren in Kurven Set-Up Probleme. Ich habe versucht, das Beste aus der Situation zu machen und konstante Runden zu fahren, doch das war einfach nicht möglich. Solche Rennen sollte ich nicht mehr fahren, wenn man die Weltmeisterschaft gewinnen möchte."