Nicht nur einfach abkürzen, Herr Biaggi, auch die Regeln müssen beachtet werden - wenn man sie kennt., Foto: BMW
Nicht nur einfach abkürzen, Herr Biaggi, auch die Regeln müssen beachtet werden - wenn man sie kennt., Foto: BMW

Es war vielleicht der Aufreger des Wochenendes der Superbikes in Monza: Max Biaggi verbremst sich in der Anfahrt auf die Prima Variante und kürzt ab. Kein Problem, wenn man die Regeln beachtet und die sagen ganz klar, dass durch zwei eng beieinander liegende Linie gefahren werden muss. Dabei muss natürlich das Tempo drastisch verringert werden, um die schmale "Gasse" auch zu treffen.

Paolo Ciabatti, der Leiter WSBK, sagte dazu ganz klar: "Wir wussten, dass die zwei Schikanen in Monza gern geschnitten werden. Deshalb sind die Abschnitte dort auch asphaltiert, dass die Strecke homologiert werden konnte. Wenn die Fahrer an diesen Stellen einen Fehler auf der Bremse machen, können sie sich so retten. Deshalb wurde auch für alle Fahrer aller Klassen ein Briefing gehalten, dass sie über das Verfahren aufgeklärt sind, wie sie wieder auf die Strecke zurückzukommen haben. Biaggi war nicht da."

Noriyuki Haga wurde auch Opfer dieser Regel, denn er kürzte im ersten Rennen drei Mal ab, was die Disqualifikation zur Folge hatte. Keine Beschwerde. Er wusste scheinbar Bescheid, denn er war beim Fahrerbriefing anwesend. Typisch Biaggi: Es wurde sich lauthals beschwert, auch wenn TV-Bilder deutlich bewiesen, dass er sich nicht um die Linien scherte. "Das war schon Grund genug, um ihn zu bestrafen, aber er hat auch noch drei Zehntel gewonnen", sagte Ciabatti weiter.

Wenigstens hat sich Herr Biaggi schon an die Durchfahrtsstrafe gewöhnt und nicht wieder missachtet. Regeln sind da, um gebrochen zu werden, scheint Biaggis Einstellung zum Regelwerk zu sein. Erkenntnisresistenz hat ihn nicht nur den Sieg in Monza gekostet, sondern auch schon einen Nuller in Donington beschert. Das sollte der Weltmeister schnell einstellen, sonst klebt die Nummer 1 nächstes Jahr nicht mehr auf der Verkleidung seiner Aprilia.