Jean Fancois Batta ist der Besitzer des Suzuki Alstare WSBK Teams und eine sehr angesehene Persönlichkeit im Fahrerlager. Außerdem ist er für seine Offenheit bekannt, denn er teilt seine Meinung des öfteren mit, wobei es keine Rolle spielt, wie umstritten diese ist. "Nach vielen Jahren bei Ducati gewöhnt sich Michel Fabrizio jetzt wieder an einen Vierzylinder", erklärte Batta über sein Team und seinen Fahrer. "Ich bin mit seinen Ergebnissen glücklich, denn das Material ist ein Jahr alt und alle Entwicklungsarbeiten haben wir selbst gemacht. Das macht es für uns schwieriger im Vergleich zu Aprilia und BMW, die viel Geld haben, dass sie in neue Technologien und Testfahrten stecken können."

Zudem bedauert es der Teambesitzer, dass sich Suzuki seit 2008 aus der Superbike zurückziehen wollte. "Aber durch meine gute Beziehung zu ihnen, wurden wir bis letztes Jahr noch unterstützt, aber jetzt hat sich alles extrem verändert", äußerte Batta, der das Problem auf die geringe Nachfrage am japanischen Markt zurückführt. "Ich verstehe den Standpunkt von Suzuki und ich gebe ihnen dafür keine Schuld."

Schlechte Wirtschaftslage für Suzuki

Die Japaner würde der Alstare-Chef dennoch nicht im Stich lassen. "Ich würde Suzuki nicht verlassen, bis sie mich rausschmeißen. Wenn sie mir sagen, dass es vorbei ist und ich aber die ökonomischen Mittel habe weiter zu machen, dann werde ich alles versuchen. Aber wenn die wirtschaftliche Situation weiterhin so schlecht ist, müssen wir eine andere Möglichkeit finden."

Vor wenigen Jahren starteten 32 Fahrer in der WSBK, heute sind es nur noch 21. Batta erklärte: "2007 habe ich alle meine Hoffnungen in einen Fahrer gesteckt, der Max Biaggi heißt. Wir müssen für alles dankbar sein, was er für die Serie getan hat. Die MotoGP hatte 2008 Probleme und wir dachten, dass die WSBK die MotoGP überholen kann, aber die Serie bekam nicht, was sie brauchte und jetzt ist die Position umgekehrt." Der Teamchef führt dieses Dilemma auf zu wenig Investitionen zurück, mit mehr Fernsehübertragungen und erhöhter Sichtbarkeit hätte es vielleicht geklappt.

Fußball ist wichtiger

"Wir sind in der Hand einer großen Kommunikationsfirma, die Infront genannt wird, aber deren Hauptgeschäft ist Fußball und offensichtlich kann der Führende im Fußball nicht der Führende im Motorsport sein. Sie brauchen Zeit, um zu verstehen, wie die Dinge funktionieren und vielleicht haben sie einfach nicht realisiert, dass sie eine so wertvolle Möglichkeit hatten, die hätte explodieren können", ärgert sich der Teambesitzer, der zudem einschätzte, dass die Superbike weder auf dem Weg nach oben, noch auf dem nach unten ist, sondern momentan einfach stagniert.

Zur MotoGP-Entwicklung 2012 meinte Batta: "Ich glaube nicht, dass mit den 1000ccm-Regelungen mehr Hersteller als jetzt interessiert sind, mehr Motorräder zu bauen. Also wird die Anzahl der Werksbikes in der Startaufstellung gleich bleiben, vielleicht wird es sogar einer mehr. Ein Problem entsteht erst, wenn ein oder zwei unserer Teams in die MotoGP gehen wollen. Das würde unserem Image sehr schaden."