Nach deinem Lehrjahr ist es an der Zeit zu zeigen, wie schnell du fahren kannst. Bereit?
Leon Camier: Ja. Voriges Jahr war sehr wichtig für mich. Neue Maschine, neue Meisterschaft, jedes Rennen war wie ein erstes Mal für mich. Ich denke, jetzt bin ich bereit, mein Potential zu zeigen, das ist sicher. Die ersten Wintertests liefen sehr positiv; das Gefühl mit dem Motorrad wird besser und besser, also bin ich sehr zuversichtlich für die Saison.

Was denkst du über die WSBK-Weltmeisterschaft? Ist das eine Herausforderung, die dir liegt?
Leon Camier: Ich kämpfe gerne mit gleichwertigen Mitteln gegen schnelle Fahrer und wenn man sich danach orientiert, ist die Superbike-WM der beste Ort. Jedes Rennen ist härter als erwartet, es gibt viele Fahrer, die an die Spitze wollen und die geben bis zur letzten Runde nicht auf. Ich mag das, nächste Saison wird stärker denn je und ich bin definitiv bereit.

Einige englische Fahrer haben die Geschichte der World Superbike mitgeschrieben. Du bist Engländer, also...
Leon Camier: ...muss ich meine Hausaufgaben machen. Aber ernsthaft, diese Art von Herausforderung verleiht mir Motivation. Foggy und Hodgson fuhren Siege ein, als ich als Kind vor dem Fernseher saß, jetzt bin ich hier, mit der richtigen Maschine und dem richtigen Team und versuche, ihren Erfolg zu wiederholen. Es gibt einige Jungs, die das Gleiche wollen; wir sind eine tolle Gruppe englischer Fahrer. Schauen wir, wer der Schnellste ist.

Leon Camier kommt mit der Aprilia besser zurecht, Foto: Aprilia Alitalia
Leon Camier kommt mit der Aprilia besser zurecht, Foto: Aprilia Alitalia

Die RSV4 hat großes Potential gezeigt. Was denkst du über die Aprilia V4?
Leon Camier: Sie ist eine gute Maschine; sie ist auf der Geraden sehr schnell, hat aber auch gutes Handling. Jetzt weiß ich, wie ich das Maximum aus diesem Motorrad hole, das Gefühl wird besser und ich habe mit dem Team in der Vorbereitung auf die Saison hart gearbeitet. Die Maschine ist auch klein, voriges Jahr hatten wir dadurch Probleme, die beste Position zu finden, weil ich größer als der 'typische Motorradrennfahrer' bin. Wir haben jetzt einen guten Kompromiss und ich fühle mich auf der RSV4 besser. Ich beginne, mich in sie zu verlieben und das ist gut.

Was bedeutet es, den Weltmeister als Teamkollegen zu haben?
Leon Camier: Wenn man im stärksten Team der Weltmeisterschaft fährt, kann das passieren. Aber Scherz beiseite, es ist eine tolle Möglichkeit. Max verdient höchsten Respekt, nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge, sondern auch wegen der Ergebnisse, die er die ganze Saison erzielte. Es ist auch nicht schwer vorherzusagen, dass er dieses Jahr ebenfalls eine der Schlüsselpersonen sein wird. Auf der Strecke ist er ein Referenzpunkt, eine ständige Stimulation dafür, gut zu sein; es liegt nun an mir, das auszunutzen und den Aufwärtstrend fortzusetzen, der 2010 begonnen hat.