Es war die zweite Saison der weiß blauen aus Bayern in der Superbike Weltmeisterschaft und irgendwie hat man die gesteckten Ziele erreicht. Zwei Mal stand der Australier Troy Corser als Dritter auf dem Podest - in Monza und Misano - ein Mal holte er die Poleposition, ebenfalls in Misano. Ruben Xaus hingegen kann als beste Platzierung einen fünften Rang aufweisen und vor allem Stürze über Stürze.

Es sollte so vieles anders werden bei BMW. Für die Saison 2010 hatte man mit der Verpflichtung des Italieners Davide Tardozzi als Teamchef geglänzt und sich viel davon erhofft. Laut den Fahrern Corser und Xaus sei dadurch auch vieles besser geworden in den internen Teamabläufen, doch der große Durchbruch, um Siege und die Top Fünf in der Gesamtwertung zu kämpfen, kam nicht.

Troy Corser sorgte für die Highlights der BMW-Superbike Saison., Foto: BMW Motorrad
Troy Corser sorgte für die Highlights der BMW-Superbike Saison., Foto: BMW Motorrad

Man kann BMW definitiv nicht mangelnden Einsatz vorwerfen. Die Bayern gehen die Aufgabe des internationalen Rennsports mit sehr viel Enthusiasmus und Entschlossenheit an. Und nicht nur Teamintern wurde in 2010 doch noch vom ersten Sieg geträumt. Doch in der Herstellerwertung reichte es neuerlich wieder nur zum vorletzten Rang auf Platz sechs.

Wirren im Team

Insgesamt aber hat man doch Fortschritte gemacht. Im Debütjahr 2009 belegte BMW zwar auch den vorletzten Rang vor Kawasaki, doch in der nun zurückliegenden Saison gab es exakt 60 Punkte mehr durch die beiden Piloten. Doch nach Brünn brach die Leistung ein. Bis da hin hatte es acht Top Sechs Platzierungen gegeben, danach ging es wieder bergab.

Schuld könnten die dann entstandenen Verwirrungen innerhalb des Teams gewesen sein. Corser hatte seine Vertragsverlängerung unterschrieben, doch das Gegenzeichnen des Werkes ließ auf sich warten. Corsers Motivation litt. Außerdem verließ Tardozzi das Team schon vor Saisonende, wurde als Teamchef quasi gegangen, was zusätzlich Unruhe ins System brachte. Und Xaus wurde schon nach dem Saisonauftakt mit Fragen konfrontiert, wie lange er noch gedenke im Team zu bleiben.

Ruben Xaus kam nicht so recht in Fahrt., Foto: BMW Motorrad
Ruben Xaus kam nicht so recht in Fahrt., Foto: BMW Motorrad

Für den Spanier hatte die Saison denkbar schlecht begonnen. Insgesamt stürzte er bei den Testfahrten auf Phillip Island und dem Saisonauftakt an gleicher Stelle sieben Mal und ließ die Rennen aus. Der Sturzkönig war seinem Ruf einmal mehr gerecht geworden und nicht nur deutsche und spanische Medien sowie die Fans fragten sich, wie lange man sich das Seitens BMW noch anschauen würde. Xaus wirkte im Gespräch darüber auch stets genervt und gebrochen. Die Rückendeckung fehlte ihm.

Alles in allem hat BMW die Erfolge der Saison 2010 dem Australier und zweifachen Ex-Weltmeister Troy Corser zu verdanken. Als Belohnung dafür darf er, Mister Superpole, auch 2011 wieder in den Sattel der S1000RR steigen. Doch dieses Mal dürfte er mehr vom Teamkollegen unter Druck gesetzt werden. Mit dem amtierenden Vizeweltmeister Leon Haslam kommt ein junger Brite ins Team, dessen Vater schon erfolgreich Motorradrennen fuhr und der das Zeug zum zukünftigen Weltmeister hat.