BMW Motorrad Motorsport hat seine letzten Wintertestfahrten des Jahres 2010 abgeschlossen. Zur Vorbereitung auf die FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2011 verbrachten die beiden Werksfahrer Troy Corser und Leon Haslam zunächst drei Testtage im spanischen Jerez, gefolgt von zwei weiteren Tagen im portugiesischen Portimao.

Mit dabei waren auch BMW Testfahrer Steve Martin und Leons Vater Ron Haslam, der ebenfalls einige Runden auf der BMW S 1000 RR absolvierte. Leider regnete es sowohl in Jerez als auch in Portimao, so dass das Team nur an einem Tag, dem Donnerstag in Jerez, bei trockenen Bedingungen arbeiten konnte. Insgesamt spulte das Team an den fünf Tagen 1.540 Testkilometer ab.

BMW Motorrad Motorsport nutzte die fünf Tage, um an der Dämpfung und dem Motor der BMW S 1000 RR zu arbeiten. Das Team testete auch verschiedene neue Fahrwerkskomponenten und -einstellungen, unter anderem eine neue Vordergabel von Öhlins, die ursprünglich für die MotoGP entwickelt wurde, neue Bremsen und Geometrien. Das Team ist recht zufrieden mit den Fortschritten, die bei diesen letzten Tests des Jahres gemacht wurden. Vor allem am trockenen Donnerstag in Jerez konnte die Mannschaft im Fahrwerksbereich einen großen Schritt nach vorn machen. Auch beim Motor gelangen Fortschritte, aufgrund des schlechten Wetters waren diese aber nicht so groß wie erhofft. Das Team konzentrierte sich auf die Fahrbarkeit des Bikes im Nassen.

"Leider hatten wir schlechtes Wetter, aber an dem trockenen Tag in Jerez konnten wir viele wichtige Informationen aufzeichnen. Leons und meine Rückmeldungen waren recht übereinstimmend, was die Bereiche angeht, in denen wir uns noch verbessern wollen, und die Bereiche, in denen wir uns auf dem richtigen Weg sehen", führte Troy Corser zu den ersten Testtagen aus. "Gemeinsam mit Öhlins haben wir viele verschiedene Dinge an der Dämpfung ausprobiert, was auch sehr gut war."

Vorteil Regen?

Troy Corser hätte sich mehr Trockenzeit in Portimao gewünscht, Foto: BMW Motorrad
Troy Corser hätte sich mehr Trockenzeit in Portimao gewünscht, Foto: BMW Motorrad

"Leider ist uns der Regen von Jerez nach Portimao gefolgt, aber es ist auch ganz nützlich, im Nassen zu testen, denn während der Saison kann es an jeder Rennstrecke regnen. Das Fahren im Regen hat uns auch geholfen, Probleme anzugehen, die wir im Trockenen haben. Denn im Nassen bekommt man leichter ein Gespür dafür, was das Problem ist, und man sieht es einfacher in der Telemetrie, weil alles ein bisschen langsamer abläuft. Von daher bekommt man ein klareres Bild des Problems."

Troy Corser feierte während der Testtage zudem seinen 39. Geburtstag. Der Australier versichert aber, dass er sich eher wie 30 fühle. "Ich muss sagen, dass ich mich nicht älter fühle als mit 30. Ich freue mich auf das nächste Jahr, darauf Erfolg zu haben und vielleicht der älteste Weltmeister zu werden. Ich werde nun viel Zeit zu hause in Australien verbringen, wo ich mit meinem Trainer Ko an meiner Fitness arbeiten werde. Wir planen ein intensives Trainingsprogramm, denn ich möchte noch fitter werden."

Leon Haslam hat derweil neben Training und Datenauswertung noch ganz andere Pläne. Der Engländer nutzt die Winterpause für seine Hochzeit mit anschließenden Flitterwochen. "In den kommenden Wochen habe ich viel vor. Zunächst besuche ich die Motorradshow in Birmingham, dann erhalte ich mehrere Auszeichnungen und am 12. Dezember fliege ich nach Schweden - denn dort heirate ich am 15. meine Verlobte Olivia! Unsere Flitterwochen werden wir nach Weihnachten auf Borneo verbringen, und dann geht es auch schon zum nächsten Test nach Australien. Ich freue mich auf ein paar freie Wochen, in denen ich neue Kraft tanken kann für das nächste Jahr."

Zu den Testfahrten von Jerez und Potimao fügte er an: "Wir haben große Fortschritte gemacht. In Portimao hatten wir leider nie ganz trockene Bedingungen, aber am Montagvormittag war ich der Schnellste im Nassen, und am Montagnachmittag war ich der Schnellste auf der abtrocknenden Strecke. Am letzten Tag sind wir bei den Rundenzeiten angekommen, bei denen wir sein sollten. Obwohl wir gar nicht gezielt schnelle Runden gefahren sind, sondern einfach nur versucht haben, das Bike in verschiedenen Bereichen zu verbessern. Es wäre schön gewesen, wenn es trocken gewesen wäre. Denn dann hätten wir noch größere Fortschritte gemacht, aber ich bin zufrieden."

In Portimao fuhr erstmals BMW Motorrad Italia SBK Fahrer James Toseland die BMW S 1000 RR. Die Arbeit geht nun in München und Stephanskirchen weiter. Die nächsten Wintertests finden Ende Januar in Eastern Creek und dann auf Phillip Island statt.