Jonathan Rea wird auch im nächsten Jahr bei Ten Kate Honda fahren, allerdings war der Brite im Laufe der Saison nicht so ganz glücklich mit seinem Team und seiner Maschine. Seine WM-Hoffnungen waren spätestens nach dem Wochenende in Monza Geschichte und seine Laune nicht die beste, weswegen es immer wieder Gerüchte gab, er könnte sich einen anderen Arbeitgeber suchen. Diesbezüglich musste Rea zugeben, dass vor allem die Maschine ihren Teil zu all dem beitrug, da die Honda nicht unbedingt sehr einfach zu fahren ist. Er betonte, er könne sie fahren, weil er immer 100 Prozent gebe, sobald das Selbstvertrauen aber angeschlagen sei, habe man Probleme.

Andere hatten mehr Probleme

"Andere Fahrer scheinen einfach nicht damit zurechtzukommen; wir haben das bei meinen Teamkollegen gesehen - Checa ging weg und war bei Ducati stark, Haslam verließ Honda und kam [auf der Suzuki] regelmäßig zu Siegen und zweiten Plätzen und mein Teamkollege 2010 [Max Neukirchner] kam als Rennsieger von Suzuki zu Honda und hat dieses Jahr kaum gepunktet", erklärte Rea bei Crash.net Radio. Für ihn selbst war es zur Mitte der Saison auch schwer, auf einer Maschine zu sitzen, die er eigentlich nicht gerne fuhr. Er hatte Probleme mit Vibrationen und wollte gleichzeitig irgendwie eine halbe Sekunde pro Runde finden. "Da fährt man dann auf Messers Schneide. Das macht keinen Spaß und ich hatte keinen Spaß."

Daher sah er auch durchaus hin, als es andernorts Angebote gab. Er hatte aber auch eine Option bei Ten Kate und die zog er. "Damals war ich nicht glücklich, aber wie die Saison dann letztendlich ausging, bin ich nun doch glücklich, wo ich bin", sagte Rea. Letztendlich schaffte er es auf WM-Rang vier und war dadurch mit Abstand der beste Honda-Fahrer. 2011 wird der Brite nun Ruben Xaus als Teamkollegen haben und glaubt, dass der Spanier dabei helfen kann, die Honda zu einem besseren Motorrad zu machen. "Ich bin schon gespannt darauf, seine Meinung zur Maschine zu hören. Ich tendiere dazu, mir nicht zu viele Sorgen um meine Teamkollegen auf der anderen Seite der Garage zu machen, aber Ruben hat viel Erfahrung, also möchte ich mit ihm arbeiten, um die Maschine besser zu machen."

Ten Kate und Honda haben zugelegt

Rea meinte zudem, dass Honda für nächstes Jahr einige gute Dinge für die Entwicklung der Maschine geplant hat, damit aus dem etwas schwierigen Paket ein gutes Paket wird. "Es ist nicht einfach - es ist die Weltmeisterschaft - und jeder da draußen ist großartig. Alle Hersteller geben sich Mühe, aber Ten Kate hat wirklich zugelegt und Honda hat die Unterstützung für das Team erhöht. Ich hoffe, das hilft mir nächstes Jahr und wir haben dann auch Glück. Es geht nicht darum, dass ich mir wünsche, ich wäre frei und könnte tun was ich will - ich bin glücklich, wo ich bin. Ich bin bei Honda, seit ich 2003 angefangen habe und ich freue mich, diese Beziehung weiterzuführen", erklärte Rea.

Was er allerdings bedauerte, war die Verwässerung der Superbike-Weltmeisterschaft an sich. Er meinte, einige Unternehmen würden den falschen Zugang wählen, da sie Rennmaschinen bauen, sie dann homologieren lassen und sie erst danach in Straßenmaschinen umbauen. "Der japanische Weg ist es, immer erst eine Straßenmaschine zu bauen und mit der dann Rennen zu fahren", sagte Rea. Was aber erlaubt ist, fährt auch mit und alle müssen damit zurechtkommen. Rea hofft trotzdem darauf, sich bald zum Weltmeister machen zu können, wobei er weiß, dass die Konkurrenz groß ist. Daher will er sich auch keinen Druck machen, sondern Spaß haben. "Wenn ich das Jahr mit einem Lächeln im Gesicht und irgendwo vorne beginnen kann, dann können wir diesen Schwung hoffentlich mitnehmen."

Aus schlechten Tagen das Meiste machen

Rea betonte vor allem, dass er dieses Jahr viel dazugelernt habe, nachdem er in seinem Rookie-Jahr noch einige Fehler und Dummheiten machte. Am wichtigsten ist ihm für nächstes Jahr aber, dass er nicht gleich verzweifelt, wenn es einen schlechten Tag gibt. "Wir müssen uns einfach durch schlechte und harte Tage kämpfen, denn es wird viele davon geben. An schlechten Tagen müssen wir dann eben Platz fünf statt Platz zwölf holen. Ich denke, so können wir nächstes Jahr gewinnen." Dennoch hatte er viele Konkurrenten auf der Rechnung, Aprilia mit Max Biaggi und Leon Camier, Eugene Laverty, BMW und Leon Haslam und viele Weitere. Noch sei aber alles früh und es werde bis Saisonstart viel passieren, meinte er noch.