Deine erste Saison in der Superbike-WM ging am vorigen Wochenende zu Ende. Wie war es für dich?
Sylvain Guintoli: Wir hatten in Australien einen guten Beginn. Danach hatten wir auf vielen Strecken Probleme, weil ich die erst lernen musste. Die Konkurrenz war dieses Jahr sehr hart, viele Fahrer lagen sehr eng beisammen. Ich würde sagen, seit Amerika oder Misano begann ich besser zu werden und nach vorne zu kommen. Magny Cours am vergangenen Wochenende war das beste Rennen des ganzen Jahres für mich. Ich freue mich, dass ich mit guten Leistungen zum Ende kam und auch ein gutes Qualifying hatte. Ich habe in dieser Klasse viel gelernt und mich weiterentwickelt, also bin ich froh, dass ich nächstes Jahr weiter dabei bin. Ich kenne jetzt alle Strecken und kann mich dadurch weiter steigern.

Kommen wir speziell auf Magny Cours Rennen eins zurück. Die Sache mit der schwarzen Flagge, was hast du da gedacht?
Sylvain Guintoli: Ich habe gar nicht gedacht. Ich wusste, ich war geradeausgefahren und hatte meinen Platz hinter Michel wieder. Aus meiner Sicht hatte ich nichts falsch gemacht, aber dann habe ich mich so sehr auf alles konzentriert, dass ich die Flaggen nicht sah. Sie haben sie direkt nach der letzten Kurve gezeigt und da sah man nichts. In so einem Rennen sehe ich nie auf mein Board, denn die Jungs waren ja direkt vor mir. Da muss ich nicht weiter nachschauen, deswegen wusste ich bis kurz vor Ende nichts. Ich hätte schauen müssen, hab es aber nie gesehen. Ich denke, die Entscheidung war falsch, aber es ist auch egal, denn letztendlich hat es keinen Unterschied gemacht.

Ich war gestern etwas überrascht. Du fährst nächstes Jahr nicht mehr Suzuki...
Sylvain Guintoli: Nein, Suzuki beendet das Programm zwar nicht, es gibt aber keine Entwicklung mehr und sie reduzieren das Budget recht stark. Alstare wird nächstes Jahr mit Fabrizio eine Maschine einsetzen und es gab nicht mehr Platz. Das ist schade, denn ich wollte mit ihnen weitermachen und ich glaube, sie wollten auch mit mir weitermachen. Aber leider geht es manchmal nicht nur ums Sportliche und deswegen musste ich einen anderen Platz finden.

Jetzt geht es bei Liberty Racing auf eine Ducati, damit schließt sich der Kreis ein wenig, schließlich bist du in der MotoGP auch schon eine Ducati gefahren...
Sylvain Guintoli: Ich hoffe nur, die jetzt wird nicht so schwierig zu fahren sein. Die MotoGP-Ducati war schon eine tolle Maschine und es war eine starke Erfahrung. Diese Saison bin ich gegen viele Ducatis gefahren, vor allem in Magny Cours war ich lange mit Fabrizio unterwegs. Es ist eine gute Maschine, damit kann man vorne mitfahren und ich freue mich sehr. Ich kann es nicht erwarten, sie auszuprobieren.

Wie kommst du mit Jakub Smrz aus?
Sylvain Guintoli: Gut. Wir fuhren vor langer Zeit gemeinsam in der 250er. Wir kamen immer gut aus. Ich denke, wir werden uns gegenseitig helfen und auf der Strecke gegeneinander kämpfen. Es wird eine gute Atmosphäre geben.

Wann wirst du das erste Mal mit der Ducati testen?
Sylvain Guintoli: Ich weiß es noch nicht genau, aber wahrscheinlich Ende November.