Ruben, harte Saison bisher, aber hier in Brünn ein paar Lichtblicke am Ende des Tunnels. Wie siehst du das Jahr bislang?
Ruben Xaus: Nun, es war keine schwere Saison. Ich bin in der besten Meisterschaft der Welt, auf dem besten Level der Welt und ich fahre das beste Motorrad der Welt. Viele Leute, die meisten Menschen, würden sich wünschen, an meiner Stelle zu sein. Und darum ist das nicht hart. Es ist manchmal schwierig, aber so ist das. Bei Hochleistungssport hast du viele schwierige Tage und manchmal nur wenige gute Tage. Es ist ein neues Projekt, mit neuen Leuten und das wussten wir von Anfang an. Wir hatten auch etwas Pech, aber die nächsten Rennen werden ok. Die letzten Rennen hatten wir richtig Pech, aber 'That's Racing'.

Welche Rolle spielte für Dich der Auftakt auf Phillip Island und wie sieht das jetzt…
Ruben Xaus: Du kannst fragen, was du willst. Das ist abgehakt.

Lass uns über die Teamstruktur reden. Du hast mit den "Sepps" [Josef Hofmann, Josef Meier] in der deutschen Meisterschaft gearbeitet - vor zehn Jahren - und du hast mit Davide Tardozzi bei Ducati zusammengearbeitet und warst dort erfolgreich. Jetzt sind die Zeiten - Anfänge, Mitte, Jetzt - hier vereint. Wie ist das Arbeiten?
Ruben Xaus: Die Leute hier sind nett. Es ist immer gut, wenn man Leute mit Erfahrung um sich hat. Aber wie gesagt, wir haben bei Null angefangen und mussten uns die Erfahrung hier auch erarbeiten, wo alle anderen schon 20 Jahre haben. Und damit war es etwas schwieriger für mich, mich an das Motorrad anzupassen. Troy [Corser] ist da etwas erfahrener, was das Entwickeln eines Motorrades angeht. Für ihn war es daher etwas einfacher als für mich. Aber nun komme ich auch dahin und am Ende muss das Motorrad ja für jeden passen, um am besten zu sein. Das Motorrad muss zu jedem passen und im Moment scheint es für jeden zu passen. Daher bin ich glücklich und ich will jetzt Resultate holen. Auch weil ein wenig zu viel geredet wird, zu viel Bullshit. Aber das ist eben auch Racing. Ich pushe immer und solange ich Rennen fahre, pushe ich auch. Sobald der Tag kommt, an dem ich fühle, dass ich nicht mehr pushen kann, dann gehe ich heim. Da bin ich sehr praktisch. Ich werde mich nicht hinsetzen und heulen und jemanden um einen Job anbetteln. Das Leben ist sehr lang, aber auch sehr kurz. Ich habe Talent ein Motorrad zu fahren und das kam schon mit mir, als ich geboren wurde.