Cal Crutchlow stellte in Brünn mit der Werks-Yamaha einen neuen Rundenrekord auf und sicherte sich damit im dritten Superpole-Durchgang Startplatz eins für die morgigen Rennen. Der Brite holte damit seine vierte Poleposition in seiner noch jungen Superbike-Karriere.

"Nun, wenn ich dafür einen Sieg bekäme, hätte ich die Pole auch gern weglassen können", scherzte der amtierende Supersport-Weltmeister Crutchlow. "Ich habe mir die ganze Zeit in den Trainings schon vorgenommen, es auf 1:57 zu schaffen. Da bin ich jetzt noch knapp vorbei geschrammt. Aber das zählt im Rennen nicht. Wir wissen, dass die Yamaha auf eine Runde extrem schnell ist, aber im Rennen haben wir ganz schön zu kämpfen. Doch ich bin hier echt optimistisch, dass wir gut abschneiden werden können."

Biaggi stört "verlorener" Rundenrekord nicht

Den meisten Applaus aber erntete Max Biaggi. Der Aprilia-Pilot hatte Crutchlow in der Superpole zwar nichts entgegenzusetzen, doch sicherte er sich Startplatz zwei. "Die erste Reihe ist gut genug und immer wichtig", sagte der Römer in der Pressekonferenz. "Ich bin zumindest zufrieden. Wir haben den Grundspeed. Ich bin zwar nicht der schnellste hier herum, aber das ist nicht mein größtes Problem", schielte er darauf, dass der Rundenrekord erst von Troy Bayliss gehalten wurde, jetzt aber bei Crutchlow zu Buche steht.

"Ich habe das Bike so unter Kontrolle, wie ich das will, und das ist gut", brachte es Biaggi, der bislang alle seiner acht Siege im Doppelpack holte, auf den Punkt. "Wir haben uns Tag für Tag verbessert und nun werden wir mal sehen, was morgen geht."

Jonathan Rea kann wenigstens wieder mitkämpfen

Jonathan Rea will wieder angreifen., Foto: Börner
Jonathan Rea will wieder angreifen., Foto: Börner

Misano bezeichnete Jonathan Rea als "Desaster" - sowohl die Rennen als auch die Superpole. So schnell wie möglich vergessen, wollten er und seine Ten Kate-Jungs jenes Wochenende. In Brünn meldete sich der Nordire zurück. "Die Jungs haben wirklich wirklich hart gearbeitet, um unsere Probleme auszusortieren. Dieses Wochenende können wir wenigstens wieder kämpfen", so der Honda-Pilot. "In Misano lief es einfach nur schlecht für mich, wir sind auf der Stelle getreten. Aber jetzt können wir wenigstens angreifen", keuchte er noch einmal.

Auch einer, der sich an der Spitze zurückmeldete, war der Spanier Ruben Xaus. Er holte sich mit Startplatz vier seine beste Ausgangslage auf BMW. "Natürlich war jetzt Druck da, hauptsächlich aber von mir selbst", so der Katalane. "Das Team steht voll hinter mir und unterstützt mich wo sie nur können. Ich habe ja nicht verlernt, ein Rennmotorrad zu fahren und ja, hier bin ich wieder. Ich hoffe natürlich, dass ich das morgen im Rennen auch wieder umsetzen kann."