Yamaha Werkspilot Cal Crutchlow hat beim offiziellen Infront Motor Sports-Test in Imola die schnellste Runde abgeliefert. In der heißen Session am Mittwochnachmittag drückte er die Bestzeit auf 1:47,478 Minuten und unterbot damit die schnellste Runde auf dieser Strecke um runde drei Zehntel, gehalten von Michel Fabrizio aus der Superpole im Vorjahr. Letzterer klassierte sich in der kombinierten Gesamtwertung des Tests mit seiner Bestmarke vom Dienstagnachmittag als Zweiter.

"Ich bin glücklich über das Ergebnis des Tests", freute sich Crutchlow am Abend in Italien. "Aber wir müssen auch die Rennen hier gewinnen. Wir haben viele verschiedene Settings ausprobiert und letzen Endes war das beste sehr nah an dem vom Anfang dran." Für Brünn habe er nun ein gutes Selbstvertrauen und sei positiv eingestellt.

Auch Fabrizio zeigte sich zufrieden mit dem Test, gerade auch mit den neuen Reifen, die Pirelli mit nach Italien brachte. "Mit einem der neuen Hinterreifen hatte ich sofort ein gutes Gefühl und war eine halbe Sekunde schneller, was nicht schlecht ist", so der Ducati-Werksfahrer. "Wir werden sehen, wie sich die Reifen verhalten, wenn wir zum Rennen hier her zurückkommen, aber auf dem heißen Teer haben sie gut funktioniert, haben ein gutes Grip-Level geboten."

Rang drei insgesamt ging an Leon Haslam. Der Suzuki Alstare Pilot hatte am Mittwoch aber zwei Stürze zu beklagen. In einem davon kollidierte er mit seinem Landsmann Shane Byrne auf der privaten Althea Ducati und schickte ihn dabei ins Krankenhaus. Byrne befand sich auf einer Outlap, als er von Haslam heftig abgeräumt wurde. Derzeit geht man davon aus, dass sich an der Suzuki des WM-Zweiten ein Defekt eingestellt hatte. Byrne erlitt einen tiefen Schnitt in seiner linken Hand. Außerdem wurde er mit dem Verdacht auf den Bruch des zweiten Mittelhandknochens zur Untersuchung gebracht.

Aufwärtstrend Honda

Nach der insgesamt doch blamablen Vorstellung von Honda in Misano zeichnete sich in Imola ein Aufwärtstrend ab. Der Brite Jonathan Rea kam am Mittwochmorgen auch in den 1:47er-Bereich und sicherte sich somit Rang vier in der Abschlusstabelle.

Ruben Xaus steuerte die beste BMW auf sieben., Foto: BMW
Ruben Xaus steuerte die beste BMW auf sieben., Foto: BMW

Rang fünf ging an den Japaner Noriyuki Haga. "Ich habe ein gutes Gefühl für die Front gefunden", so der 35-jährige. "Es ist nur schade, dass ich am Morgen einen Sturz hatte. Lass uns mal sagen, dass die neue Lösung des Frontreifens nichts für mich ist. Doch mit den neuen Hinterreifen fand ich einen guten Rhythmus, mit einem guten Tempo." Man habe noch einiges an Arbeit vor sich, doch sei Haga zufrieden damit, was in Imola erreicht wurde.

Ruben Xaus überraschte auf Rang sieben, hinter Carlos Checa, als bester BMW-Pilot. An der Nachmittagssession am Mittwoch nahm er nicht mehr teil, um sein Bein zu schonen. Dieses hatte er sich in Misano bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Fahrer angeschlagen. Shane Byrne und Max Biaggi belegten die Ränge Acht und Neun, Tom Sykes wurde auf der Werks-Kawasaki Zehnter.

Guter Test für Sykes, schlechter Test für Toseland

Mit der Kawasaki von Sykes und der Aprilia von Biaggi waren alle sieben Fahrer in den Top Ten vertreten. Gerade der Brite konnte einen Aufwärtstrend verzeichnen. "Wir haben in den letzten zwei Tagen sehr viel getestet und das war richtig gut. Wir haben einfach alles getestet, viele Fortschritte gemacht und wir scheinen auch eine Konstanz bei den Reifen gefunden. Insgesamt ein positiver Test. Hut ab vor dem ganzen Team, sie haben hart gearbeitet und am Motorrad haben sich viele Dinge geändert. Es waren zwei anstrengende Tage und heute Nacht werde ich definitiv gut schlafen!"

Für Tom Sykes lief der Test ganz anständig., Foto: Kawasaki
Für Tom Sykes lief der Test ganz anständig., Foto: Kawasaki

Platz elf ging an MotoGP-Rückkehrer James Toseland. Dass er am Ende fast anderthalb Sekunden hinter der Pace war, stimmte ihn nicht gerade positiv. "Es war ein wenig frustrierend für mich", so der auf der Isle of Man lebende Engländer. "Wir haben uns in den zwei Tagen auf eine ganze Reihe von verschiedenen Setup-Lösungen konzentriert und versucht, den Grip zu maximieren und nicht so sehr auf die schnellste Rundenzeit. Am Ende hatte ich aber nicht das Gefühl, als sei ich großartig näher gekommen und daher muss man es als gestrauchelt ansehen."

Troy Corser, Leon Camier, Sylvain Guintoli und Max Neukirchner rundeten die Top 15 ab, Broc Parkes und Chris Vermeulen belegten die letzen beiden Plätze der Superbiker.

Ergebnis, Imola-Test Gesamt:

1. Crutchlow C. (GBR) Yamaha YZF R1 1'47.478
2. Fabrizio M. (ITA) Ducati 1098R 1'47.854
3. Haslam L. (GBR) Suzuki GSX-R1000 1'47.966
4. Rea J. (GBR) Honda CBR1000RR 1'47.990
5. Haga N. (JPN) Ducati 1098R 1'48.096
6. Checa C. (ESP) Ducati 1098R 1'48.147
7. Xaus R. (ESP) BMW S1000 RR 1'48.329
8. Byrne S. (GBR) Ducati 1098R 1'48.666
9. Biaggi M. (ITA) Aprilia RSV4 Factory 1'48.690
10. Sykes T. (GBR) Kawasaki ZX 10R 1'48.943
11. Toseland J. (GBR) Yamaha YZF R1 1'49.031
12. Corser T. (AUS) BMW S1000 RR 1'49.079
13. Camier L. (GBR) Aprilia RSV4 Factory 1'49.186
14. Guintoli S. (FRA) Suzuki GSX-R1000 1'49.214
15. Neukirchner M. (GER) Honda CBR1000RR 1'49.423
16. Parkes B. (AUS) Honda CBR1000RR 1'50.054
17. Vermeulen C. (AUS) Kawasaki ZX 10R 1'50.074
18. Sofuoglu K. (TUR) Honda CBR600RR 1'51.572 (WSS)
19. Lascorz J. (ESP) Kawasaki ZX-6R 1'51.781 (WSS)
20. Pirro M. (ITA) Honda CBR600RR 1'52.244 (WSS)
21. Badovini A. (ITA) BMW S1000 RR 1'52.375 (STK)
22. Barrier S. (FRA) BMW S1000 RR 1'52.876 (STK)
23. Berger M. (FRA) Honda CBR1000RR 1'53.146 (STK)
24. Zanetti L. (ITA) Ducati 1098R 1'53.616 (STK)
25. Beretta D. (ITA) BMW S1000 RR 1'53.622 (STK)
26. Baz L. (FRA) Yamaha YZF R1 1'54.835 (STK)