Während BMW, Suzuki und Yamaha in Misano fleißig am Entwickeln sind, hat Aprilias Teilnahme ganz andere Hintergründe. In der letztjährigen Saison gehörte das Misano-Wochenende zu den schlechteren der Marke. Max Biaggi holte vom neunten Startplatz aus nur die Ränge 13 und 10, Shinya Nakano wurde Neunter und 13.

"Das ist der Grund, warum wir diese als eine unserer Teststrecken ausgewählt haben", sagte der Rennchef Aprilias, Gigi Dall'Igna der italienischen Webseite GPone.com. "Für uns geht es bei diesem Test nicht darum, neue Teile zu entwickeln, sondern an unserem Setup zu arbeiten. Das Rennen hier in Misano steht bevor und wir wollen vorbereitet sein." Derzeit führt man mit Biaggi die Gesamtwertung an - wenn auch nur mit 15 Punkten Vorsprung auf Leon Haslam. Doch die will man natürlich ungern abgeben.

Aprilia steht unterdes weiter im Kreuzfeuer der Konkurrenz. Immer wieder bekommen die Italiener zu hören, die RSV sei kein wirklich teilnahmeberechtigtes Motorrad, man verschaffe sich illegale Vorteile und so weiter. Doch Rennchef Dall'Igna dementiert das. "Ich kann nur sagen, dass als ich das Renn- und Serienmotorrad zu planen begann, ich die Regeln sehr aufmerksam gelesen habe. Ich habe versucht das meiste aus dem herauszuholen, was die Regeln erlauben", schilderte er.

"Ich habe weder nach einer Erhöhung von Hub noch Bohrung gefragt. Tatsächlich sind wir bei 78 Millimetern, was weit von den 81 erlaubten Millimetern entfernt ist. Aprilia hat nichts verlangt, als sie in die Superbike WM kamen und auch nicht, als sie wieder eingestiegen sind. Jeder kann das tun, was wir getan haben, inklusive Ducati. Was ich wirklich betonen möchte ist, dass wir niemandem etwas klauen: Wir ziehen einfach die maximalen Vorteile aus den bestehenden Regeln."