Die Porsche Teams sind für den Saisonauftakt in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC am 12. April in Silverstone gut gerüstet. Beim offiziellen Prolog auf dem Circuit Paul Ricard am Freitag und Samstag im südfranzösischen Le Castellet absolvierten die zwei Porsche 911 RSR des Porsche Team Manthey sowie die beiden 911 RSR der Kundenteams Dempsey Proton Racing und Abu Dhabi Proton Racing ein umfangreiches Testprogramm ohne Probleme. Mit insgesamt 433 Runden auf dem 5,971 Kilometer langen Kurs legten die beiden Elfer des Porsche Team Manthey die größte Distanz aller GTE-Pro-Fahrzeuge zurück.

Beim letzten Test vor dem Saisonstart auf der britischen Traditionsrennstrecke, auf der Porsche im Vorjahr einen Doppelsieg in der Klasse GTE-Pro holte, waren beim Porsche Team Manthey alle sechs für die WEC vorgesehenen Werksfahrer im Einsatz. Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich) wechselten sich dabei im 911 RSR mit der Startnummer 91 mit Jörg Bergmeister (Langenfeld) ab, der sie bei den 24 Stunden von Le Mans als dritter Fahrer unterstützen wird. Die Franzosen Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet bestreiten die Saison im 911 RSR mit der Startnummer 92, dritter Fahrer für Le Mans ist Wolf Henzler (Nürtingen). Ebenfalls in Le Castellet mit dabei war Porsche-Junior Sven Müller (Bingen), der seine ersten Runden mit dem 911 RSR drehte. Im Vorjahr noch bester Neueinsteiger im Porsche Carrera Cup Deutschland, wird er beim zweiten Saisonlauf am 2. Mai in Spa-Francorchamps sein Debüt in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC geben.

Am Samstag war der Circuit Paul Ricard traditionell für Zuschauer geöffnet. Über 10.000 Fans kamen bei herrlichem Frühlingswetter an die Strecke und beobachteten das WEC-Starterfeld bei der Testarbeit. Die Porsche 911 RSR fuhren auch am zweiten Testtag konstant schnelle Rundenzeiten. Der 470 PS starke Erfolgsrenner aus Weissach, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert und sich durch konsequenten Leichtbau und eine ausgefeilte Aerodynamik auszeichnet, wurde über den Winter in verschiedenen Details optimiert. So sorgen eine überarbeitete Aerodynamik im Frontbereich und eine angepasste Fahrwerkskinematik für eine ausgeglichenere Balance und bessere Beherrschbarkeit im Grenzbereich. Die Zuverlässigkeit wurde durch kleinere Maßnahmen am Antriebsstrang erhöht. Bewährt hat sich in Le Castellet auch das Single Point Refueling, durch das beim Nachtanken der Tankentlüfter entfällt und nur noch der Betanker am Auto arbeitet. Das ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Sicherheit in der Boxengasse.

Die Testtage in Südfrankreich nutzte auch das Kundenteam Dempsey Proton Racing, das einen 911 RSR mit der Startnummer 77 in der Klasse GTE-Am einsetzt, für eine erste Standortbestimmung. Nur Patrick Dempsey (USA), der zusammen mit Porsche-Werksfahrer Patrick Long (USA) und Marco Seefried (Wemding) seine erste volle WEC-Saison bestreitet, musste den Prolog ausfallen lassen. Wegen Dreharbeiten zu einer weiteren Staffel seiner Erfolgsserie "Grey's Anatomy" konnte der Hollywoodstar und Rennfahrer nicht nach Le Castellet kommen. "Schade, ich hätte diese Testmöglichkeit gerne genutzt", sagte er. "Ich bin aber sicher, dass Patrick und Marco zusammen mit dem Team hart gearbeitet und alles dafür getan haben, dass wir beim Auftaktrennen in Silverstone mit einem optimal abgestimmten Auto an den Start gehen können."

Mit dem 911 RSR von Abu Dhabi Proton Racing, der ebenfalls in der Klasse GTE-Am startet, testeten Christian Ried (Schönebürg), Khaled Al Qubaisi (Abu Dhabi) und der ehemalige Porsche-Junior Klaus Bachler (Österreich) in Le Castellet.

Stimmen zum Prolog

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: Wir sind sehr konsequent unser Testprogramm abgefahren. Dabei konnten wir alle Konfigurationen unseres 911 RSR, die wir ausprobieren wollten, auf der Strecke testen und verifizieren, genau so wie die Abläufe im Team, die wir über den Winter geändert haben. Das Team ist in einem hervorragenden Zustand. Wir sind bereit für den Saisonstart in Silverstone.

Marco Ujhasi, Gesamtprojektleiter GT Werksmotorsport: Das waren zwei sehr gute Testtage. Wir konnten unser Programm wie geplant in allen Punkten abarbeiten. Das Team ist schon auf einem sehr hohen Niveau. Unsere zwei 911 RSR haben das geplante Dauerlaufprogramm erfolgreich beendet. Dabei haben wir wichtige Erfahrungen sammeln können mit den neuen Teilen am Auto.

Michael Christensen (Porsche 911 RSR #91): Das war ein wichtiger Test für mich und eine gute Gelegenheit, das Team und speziell meine Boxenstoppcrew kennen zu lernen. In der WEC gegen die besten GT-Piloten der Welt anzutreten, noch dazu als Teil eines so erfolgreichen Teams, ist eine Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): Dieser Test war ein Aufwärmen für Silverstone. Alles hat gut funktioniert. Unser 911 RSR ist durch die Veränderungen etwas stabiler und im Rennen hoffentlich über zwei Stints konstant schnell. Unsere Ingenieure haben in die richtige Richtung gearbeitet.

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #92): Es war schön, dass wir nach der Winterpause mal wieder alle zusammen waren - Fahrer, Mechaniker, Ingenieure. Für die neue Saison wurde unser 911 RSR in einigen Details überarbeitet und es war interessant zu sehen, wie sich die Änderungen auf der Strecke auswirken.

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #92): Wir gehen so gut vorbereitet wie noch nie in die neue Saison. Die Detailverbesserungen am 911 RSR wirken sich positiv aus. Das Auto ist konstant schnell und gut fahrbar, die Zusammenarbeit im Team funktioniert. Das ist einer der Schlüssel zum Erfolg.

Jörg Bergmeister (Porsche 911 RSR #91): Das war ein rundum positiver Test. Die Saison kann losgehen. Ich freue mich, dass ich Richard und Michael in Le Mans unterstützen darf. Le Mans ist das wichtige Rennen des Jahres und immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis.

Wolf Henzler (Porsche 911 RSR #92): Für mich ging es in erster Linie darum, mich in das Team einzufinden, die Leute und die Abläufe kennen zu lernen. Das hat wirklich gut funktioniert. Alle haben sehr motiviert gearbeitet und mich gut aufgenommen. Ich freue mich darauf, mit diesem Team in Le Mans zu fahren.

Sven Müller (Porsche 911 RSR #92): Das war ein tolles Wochenende. Für mich war ja alles neu - das Auto, die Strecke, die Serie. Die WEC ist schon eine ganz andere Welt. Vor allem an den Verkehr auf der Strecke musste ich mich erst gewöhnen. Es hat aber alles gut geklappt und ich freue mich riesig auf Spa.

Patrick Long (Porsche 911 RSR #77): Das waren zwei sehr nützliche Tage für uns. Wir sind als Team enger zusammen gerückt. Unser 911 RSR erwies sich als sehr zuverlässig. Das Paket stimmt und wir sind bereit für den Saisonstart. Ich freue mich auf so tolle Rennstrecken wie Silverstone, Spa und Nürburgring.