Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb verloren in der letzten von sechs Rennstunden auf dem Circuit of the Americas in Austin aufgrund eines Leistungsverlustes im Antriebsstrang alle Chancen auf einen Podestplatz. In einem extrem ereignisreichen Rennen, das zur Hälfte bei Dunkelheit ausgetragen wurde, erreichten sie das Ziel vor Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber im Schwesterauto.

Dumas war von der zweiten, Webber von der dritten Position gestartet. Beide büßten aber in der Frühphase etwas an Boden ein. Starkregen stellte den Rennverlauf nach 100 Minuten auf den Kopf. Ein halbes Dutzend Fahrzeuge kreiselte von der überschwemmten Strecke und strandete, darunter auch der Porsche mit der Nummer 20 von Timo Bernhard. Das Rennen wurde für 45 Minuten unterbrochen.

Beim Neustart hinter dem Safety-Car ging Jani mit profillosen Intermediate-Pneus ins Rennen. Bald war er der Schnellste des gesamten Feldes und übernahm wenig später erstmals die Führung. Der Schweizer übergab das Auto nach 105 Umläufen auf Platz eins liegend an Lieb, der auf Trockenreifen setzte. Nach dem letzten Tankstopp in der 133. Runde trat jedoch ein Leistungsverlust auf, der in der Schlussphase drei Positionen kostete. Die Ursache für das Problem wird jetzt analysiert.

Im Schwesterauto mit der Nummer 20 hatte Bernhard das Rennen nach seiner Befreiung aus dem Kiesbett als Fünfter wieder aufgenommen und wechselte in der 60. Runde von Regenreifen auf profillose Intermediates. Er übergab das Auto am Ende der 90. Runde als Viertplatzierter an Hartley, der ebenfalls auf Slicks wechselte. Für die letzten 30 Rennminuten kam noch einmal Webber zum Einsatz, der den Porsche 919 Hybrid auf Rang fünf über die Ziellinie fuhr.

Der zweite Porsche 919 Hybrid hielt einen Toyota hinter sich, Foto: Porsche
Der zweite Porsche 919 Hybrid hielt einen Toyota hinter sich, Foto: Porsche

Stimmen nach dem Rennen

Wolfgang Hatz, Vorstand für Forschung und Entwicklung, Porsche AG: "Bis kurz vor Schluss war dies hier ein Wochenende, das uns allen Mut gemacht hat. Wir haben im Rennen lange um den Sieg gekämpft, konnten die Früchte am Ende aber leider nicht ernten. Schade, denn das ganze Team hat super gearbeitet."

Fritz Enzinger, Leiter LMP1: "Leider konnten wir die Entwicklungsarbeit der letzten Monate und die gute Leistung im Qualifying heute nicht in entsprechende WM-Punkte verwandeln. Ähnlich wie in Le Mans hatten wir Chancen auf einen Podestplatz, vielleicht wäre sogar der erste Sieg möglich gewesen. Die Ursache für den Leistungsverlust bei der Nummer 14 werden wir genau analysieren, um für den nächsten WM-Lauf in Fuji gerüstet zu sein."

Andreas Seidl, Teamchef: "Der Rennausgang ist natürlich enttäuschend. Wir haben heute hart gearbeitet und ein Wechselbad erlebt. Bei dem heißen und trockenen Wetter der Anfangsphase konnten wir das Tempo der Spitze nicht mitgehen, waren im Regen hingegen erstaunlich stark. Beim Neustart wählten wir unterschiedliche Strategien für die beiden Autos, um die Risiken zu verteilen. Die Nummer 14 mit profillosen Reifen ins Rennen zu schicken, hat später die Führung ermöglicht. Am Ende brachte uns ein Leistungsverlust im Antriebsstrang um einen Podestplatz."