Seit der vollmundigen Ankündigung in Le Mans war von Nissan bis auf einen Personalwechsel nicht mehr viel zu hören. Im Rahmen des Lone Star Le Mans in Austin gab es ein paar Neuigkeiten zum LMP1-Projekt der Japaner, die binnen zwei Jahren den Gipfel an der Sarthe stürmen wollen. So wird das neue Fahrzeug, von dem bislang lediglich bekannt ist, dass es "anders" sein soll als die bisherigen LMP1, in der ersten Novemberwoche seine Jungfernfahrt auf einem abgesperrten Gelände in den USA absolvieren. Den ersten öffentlichen Test wird es dann im Dezember in Sebring geben.

Das LMP1-Team hat dabei die Hallen des ehemaligen Champ-Car-Teams Forsythe in der Nähe von Indianapolis übernommen und wird dort die ersten Versuchsfahrten durchführen. Den Beginn des Jahres 2015 werden die zwei Boliden, die die WEC-Saison 2015 in Angriff nehmen werden, aber in England erleben. Das Nissan European Technology Center in Cranfield wird die LMP1-GTRs auf die Saison vorbereiten. Nissan-Motorsportchef Darren Cox sagte: "Wir sind ganz gut im Zeitplan, obwohl es natürlich immer ein gewisses Maß an Abweichung gibt. Das erste Monocoque ist bereits fertiggestellt und das zweite ist frisch aus der Form."

Fahrer wollte Cox in Austin nicht bekannt geben, doch er kündigte ein internationales Lineup an. Unter den Werksfahrern soll sich mindestens ein Gewinner der GT Academy befinden - hier dürften Jann Mardenborough und Lucas Ordonez die heißesten Anwärter sein. Als wahrscheinlich gilt auch, dass Satoshi Motoyama dabei sein wird, da er schon in frühere Nissan-Projekte im Langstreckenbereich verwickelt war. Für Le Mans müssen zusätzliche Fahrer verpflichtet werden, weil Nissan dort auf drei Fahrzeuge aufstocken wird. Ein Mangel an Werksfahrern herrscht beileibe nicht: Durch die Super GT steht eine große Zahl von Fahrern bei Nissan unter Vertrag.