Sebastien Loeb hat am zweiten Tag der Sardinien Rallye seine Führung ausgebaut und ist bei sechs verbleibenden Sonderprüfungen kaum noch einzuholen. Am Vormittag holte sich der Franzose alle drei Abschnitte und legte am Nachmittag noch eine vierte Bestzeit drauf, um insgesamt mit 36,5 Sekunden vor Marcos Grönholm zu liegen. Die verbleibenden Prüfungen am Sonntag sind nur mehr recht kurz, weswegen eigentlich nur mehr ein Defekt oder ein Ausritt Loeb stoppen könnte.

Wieder einmal profitierte der Weltmeister aber auch von einem Problem bei seinem engsten Verfolger. Denn bei Grönholm hatte sich am Vormittag das Reserverad vom Auto gelöst und kurz darauf hatte er einen kaputten Reifen. Deswegen musste sich der Finne durch die neunte Sonderprüfung irgendwie durchmogeln, um noch in den Servicebereicht zu kommen. "Das war ein eigenartiger Morgen", erzählte Grönholm danach, "ich beendete die zweite Prüfung und bemerkte, dass mein Ersatzreifen vom Heck des Autos geschlagen wurde. Ich hatte auch einen Plattfuss hinten, also musste ich langsam durch die nächste Prüfung fahren, um sicherzustellen, dass wir mit vier Rädern ankamen. Ich war besorgt, dass ein weiterer kaputter Reifen die Aufgabe bedeuten würde."

Am Nachmittag setzte Grönholm aber dann noch einmal auf vollen Angriff und konnte zumindest zwei Sonderprüfungen für sich entscheiden, kam Loeb aber nicht mehr bedeutend näher. Bereits weit hinter den Top Zwei ist Mikko Hirvonen auf einem komfortablen dritten Platz. Eineinhalb Minuten fehlen ihm auf Loeb aber er hat seinerseits rund 50 Sekunden Vorsprung auf Dani Sordo. Der Teamkollege von Sebastien Loeb hatte in der letzten Prüfung des Tages noch Henning Solberg von Rang vier verdrängt. Zehn Sekunden trennen Sordo und Solberg im Moment.

Petter Solberg ist im Subaru auf dem sechsten Rang, der ihm wohl auch nicht mehr zu nehmen sein dürfte. Denn nach ein paar Setup-Änderungen zu Mittag konnte er seine Zeiten stark verbessern und sich von Toni Gardemeister absetzen. Dem sitzt dafür Manfred Stohl im Nacken. Der Österreicher erlebte keine Probleme wie auf der ersten Etappe und hat noch Chancen, sich auf Platz sieben zu verbessern. Auch wieder etwas nach vorne gekommen ist Jari-Matti Latvala. Zwar hatte er am ersten Tag das Auto abstellen müssen, doch dank der SuperRallye-Regeln konnte er am Samstag wieder mitfahren und dabei erzielte er gute Zeiten. Da Matthew Wilson auf der zehnten Sonderprüfung nach einer Kollision mit einem Felsbrocken aufgeben musste, ist Latvalla hinter Juho Hanninen auf Rang zehn.