Sebastien Ogier heißt der neue Führende der Rallye Sardinien. Der Franzose übernahm die Spitze von seinem VW-Kollegen Jari-Matti Latvala, den auf der zweiten Durchfahrt der mehr als 59 Kilometer langen Monte Lerno ein Reifenschaden ereilte. "Es war mein Fehler. Das Heck ist aus den Spurrillen gerutscht und wir haben einen Stein getroffen. Wir haben einen Reifen beschädigt und mussten ihn austauschen", erklärte Latvala. "Aber ich hätte ohnehin nicht um den Sieg kämpfen können. Ich hatte das gleiche Bremsproblem wie gestern."

Zudem zeigte der Motor des VW Polo R WRC auf der ersten Durchfahrt von Monte Lerno eine Überhitzung an, Latvala musste die Einstellungen verändern und dachte sogar daran, den Boliden abzustellen. Es stellte sich jedoch heraus, dass lediglich ein Sensor versagt hatte. Dennoch ereilten ihn weitere Probleme - der Motor starb ab. "Wir kennen den Grund nicht, also ob es mein Fehler war oder ein technisches Problem", sagte Latvala. Für den Finnen war die Rallye bislang also eine Achterbahnfahrt der Gefühle. In der Gesamtwertung ist er nun auf Rang drei zurückgefallen, mit zwei Minuten Abstand auf Ogier.

Norweger-Duell beendet

Platz zwei belegt nun Mads Östberg, der den Tag mit einem Nickerchen begonnen hatte - nicht am Steuer, versteht sich. Beifahrer Jonas Andersson übernahm die Fahrt vom Service Park zum Beginn der Prüfung Monte Olia. Östberg liegt am Ende des Tages eine Minute und 40 Sekunden hinter Ogier. Der Zweikampf mit seinem Landsmann Andreas Mikkelsen war am Nachmittag beendet. "Nach drei Kilometern habe ich einen großen Stein getroffen und wir haben den Stoßdämpfer zerbrochen. Wir mussten den Rest der Prüfung und auch diese Prüfung weiterfahren und alle Steine umfahren", berichtete Mikkelsen nach Monte Lerno 2. "Wir haben eine große Lücke und ich habe es die ganze Zeit über kontrolliert. Unser Kampf um Platz drei ist vorbei."

Platz fünf hat ein konstant fahrender Elfyn Evans inne, dessen M-Sport-Kollege Robert Kubica zurückfiel, nachdem er sich auf der zwölften Prüfung das rechte Vorderrad abriss. Die beiden Privatiers Martin Prokop und Henning Solberg belegen die Plätze sechs und sieben. Prokop klagte am Ende des Tages über Rückenschmerzen, die ihn vor allem beim Bremsen behinderten.

Citroen-Pilot Khalid Al Qassimi schob sich trotz ein paar Drehern auf Rang acht nach vorne. Hinter ihm liegt auf Platz neun der neue Führende in der WRC2, Lorenzo Bertelli. Sowohl Yazeed al Rajhi als auch Nasser Al-Attiyah schieden durch Unfälle aus, blieben aber ebenso wie ihre Beifahrer unverletzt. Die Top-10 beschließt der Portugiese Bernardo Sousa.

Nach den Problemen am Vortag schob sich Thierry Neuville auf Rang 14 nach vorne. Seinen Teamkollegen Hayden Paddon ereilte jedoch das Pech. Nach wenigen Kilometern blieb er auf Monte Lerno 2 stehen. Der Neuseeländer konnte mit Motoraussetzern und nur mehr drei Zylindern ein Stück weiterfahren, musste letztlich jedoch aufgeben. Kris Meeke, den am Vortag ebenfalls technische Probleme geplagt hatten, ist auf Rang 16 vorgerückt.

Die Top-10 nach Tag 3

1. Ogier (Volkswagen) 3:30:15.8 Stunden
2. Östberg (Citroen) +1:40.2 Minuten
3. Latvala (Volkswagen) +2:01.5
4. Mikkelsen (Volkswagen) +2:37.8
5. Evans (Ford) +4:24.3
6. Prokop (Ford) +5:26.1
7. Solberg (Ford) +6:09.6
8. Al Qassimi (Citroen) +15:05.2
9. Bertelli (Ford, WRC2) +16:08.1
10. Sousa (Ford, WRC2) +17:32.4