Mikko Hirvonen konnte in Australien seinen dritten Sieg in Folge feiern und freute sich sehr. Doch noch viel wichtiger als sein zweiter Saisonsieg nach Schweden ist, dass der Finne nun nur noch 15 Punkte Rückstand auf Sebastien Loeb in der Weltmeisterschaftswertung hat. Doch dazu kam es nur, weil sein Teamkollege Jari-Matti Latvala in der letzten Schotterprüfung Down Under abbremste und seinen Freund passieren ließ.

"Zu Beginn der Saison stimmten wir überein, dem anderen zu helfen und Jari-Matti hat heute gezeigt, welch ein Teamplayer er ist", lobte Hirvonen seinen Landsmann. "Er hatte eine große Chance diese Rallye zu gewinnen, aber er hat das aufgegeben, um mir in meinem Kampf um die Weltmeisterschaft zu helfen und ich bewundere das."

Gedanken an 2009

Nun ist er erstmals seit 2009 wieder in der Situation Loeb wirklich gefährlich zu werden. Doch an das Ende dieser Saison erinnert sich Hirvonen nicht sehr gerne zurück. "Vor zwei Jahren habe ich den Weltmeistertitel durch einen einzigen Punkt verloren", dachte der 31-Jährige zurück, "daher zählt jeder Punkt." Insgesamt sei 2011 eine sehr harte Saison und das Team stehe unter großem Druck, weshalb Hirvonen durch diesen Doppelsieg ein großer Stein vom Herzen fiel. "Wir haben für das eine lange Zeit gewartet und ich weiß, wir können weiterhin gemeinsam um Siege und den Titel fahren."

Latvala, der erstmals in dieser Saison in Führung bei einer Rallye lag, ohne durch einen technischen Defekt, Reifenschaden oder Fehler zurückgeworfen zu werden, musste den Sieg diesmal abtreten. "Ich weiß, ich hatte die Geschwindigkeit, um hier zu gewinnen und das ist gut für mein Selbstvertrauen, aber ich wollte Mikko helfen", zeigte sich Latvala als großer Sportsmann. "Unsere Chance auf den Konstrukteurstitel litt durch meine Fehler und das war meine Gelegenheit etwas zurückzugeben", sagte ein etwas trauriger Latvala, der aber den Spirit im Team lobte, ohne den man nicht gewinnen könne.

Zwar hätte er leidenschaftlich gern in Down Under gewonnen, aber auch er erkannte das Gesamtbild. "Gestern Morgen war der entscheidende Moment in dieser Rallye. Wir legten eine Serie von schnellsten Zeiten hin und ich wusste dann, dass wir beide das Resultat kontrollieren können", erklärte der 26-Jährige, der nun wieder näher an den dritten Platz der Gesamtwertung heranrückte. Denn bei noch drei ausstehenden Rallyes fehlen ihm 51 Punkte auf Sebastien Ogier.

Al Qassimi überglücklich

Khalid Al Qassimi, der seinen fünften Platz über den letzten Tag retten konnte, war überglücklich. "Das ist ein historischer Tag für den Motorsport in Abu Dhabi", jubelte er. "Ich war während der letzten Wertungsprüfungen extrem nervös, weil ich keinen Druck machen wollte, um meine Position nicht zu verlieren", erzählte Qassimi, der das beste Ergebnis seiner WRC-Karriere erzielte.