Für die Markenpokale mit dem beliebten 911er war die Saison 2009 kein Zuckerschlecken. Der Porsche Supercup und der deutsche Carrera Cup mussten einen heftigen Rückgang der Teilnehmerzahl verzeichnen, besonders hart traf es die internationale Meisterschaft: im Rahmen der Formel 1 waren oft nur etwas mehr als ein Dutzend Fahrzeuge unterwegs, die sich im Laufe der Rennen teilweise stark dezimierten. Dem Niveau an der Spitze schadete das nicht - mit Jeroen Bleekemolen und Thomas Jäger fanden sich zwei würdige Meister

Der Porsche Supercup

Als Titelverteidiger in die Saison gestartet galt Jeroen Bleekemolen von Anfang an als Kandidat für die Meisterkrone. Schon zu Beginn drehte der schnelle Holländer auf und holte beim Auftakt in Bahrain die volle Punktzahl, während die Konkurrenz schwächelte. René Rast, der sich in der Folge als einziger Gegner für Bleekemolen herausstellen sollte, schied im ersten Lauf mit einem Defekt aus, wurde im zweiten Rennen aber immerhin Zweiter.

Bleekemolen war nicht zu stoppen, Foto: Sutton
Bleekemolen war nicht zu stoppen, Foto: Sutton

Immer wieder wurde der junge Deutsche von Rückschlägen gebeutelt. In Barcelona schied er erneut aus, diesmal traten die Probleme sogar schon in der Einführungsrunde auf. "Das Auto war komplett schief und ich habe bereits überlegt, ob ich die Box ansteuern soll. Ich habe mich trotz der Probleme dazu entschieden, den Start zu fahren - und mich sogar in Führung setzen können. Aber das Rennen war eigentlich schon vorbei, denn mit diesem Auto konnte man kaum noch fahren", erinnert sich Rast.

Trotzdem schaffte er es, Bleekemolen noch ins Schwitzen zu bringen. Mit vier Pole-Positionen und Siegen in Folge reduzierte er den Rückstand auf den späteren Meister, doch die Vorentscheidung fiel bereits beim drittletzten Lauf in Belgien: wieder erwischte Rast ein technischer Defekt, selbst ein Sieg in Monza half nicht mehr weiter. "Der erneute Titelgewinn zeigt, dass mein Erfolg im Vorjahr kein Zufall war, dass ich nicht einfach nur Glück hatte. Auch in dieser Saison waren schnelle Fahrer und gute Teams am Start. Ich bin stolz, mit einem neuen Team trotzdem gleich noch einmal Meister geworden zu sein", so Bleekemolen, der die Saison mit einem Sieg in Abu Dhabi beendete.

Der Porsche Carrera Cup

Das erste Saisonrennen beendete Thomas Jäger noch im Windschatten von Jan Seyffarth. Wenige Rennen später stellte sich heraus: der ehemalige DTM-Pilot hat sich endlich an den Porsche gewöhnt, fährt um Siege und den Titel. Den ersten Erfolg holte er sich ausgerechnet in der Lausitz, als der Porsche Markenpokal sein 1000. Renn-Jubiläum feierte. "Der erste Sieg ist immer etwas Besonderes. Das war wirklich ein perfektes Wochenende für uns, erst Schnellster im freien Training, dann die Pole und jetzt der Sieg", freute sich der MS-Racing-Fahrer.

Für Jäger war es der erste Titel, Foto: Porsche
Für Jäger war es der erste Titel, Foto: Porsche

In den folgenden Rennen zeigte sich schnell, dass ein ganzes Trio um die Meisterschaft fuhr. Neben Jäger und Seyffarth mischte auch Bleekemolen immer wieder ganz vorne mit, im Laufe der Saison konnte er vier Rennen gewinnen. Seyffarth kam dagegen nur auf zwei Erfolge, wurde seine Saison doch jäh gestoppt... Nach einem Startunfall in Barcelona und einer Verletzung an der Hüfte musste der Querfurter auf die letzten beiden Rennen in Dijon und Hockenheim verzichten.

Obwohl Bleekemolen am Ende einen Schlusssprint einlegte und drei Siege in Folge holte, reichte es für Jäger. Der 33-Jährige verwaltete seinen Vorsprung und rettete fünf Punkte ins Ziel. "Um hier zu bestehen, musst du sehr viel tun. Man sieht das bei den Rennen, die immer ein harter Kampf sind, sehr eng entschieden werden und fantastischen Motorsport zeigen", stellte Jäger fest. "Jetzt wo ich durch bin, fällt mir ein großer Stein vom Herzen. Es ist ein fantastisches Gefühl! Ein großes Lob und Dankeschön an das Team, das die ganze Saison hindurch einen Tobjob gemacht hat. Ohne deren Unterstützung wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen."