Die drei Wochen zwischen den beiden Läufen in Ungarn und Spanien haben die Fahrer des Porsche Supercup mehr oder weniger sinnvoll genutzt. Während sich Tabellenführer und Meisterschaftsfavorit Jeroen Bleekemolen mental auf seinen ersten Matchball konzentrierte, René Rast fleißig am hauseigenen Simulator trainierte und Sean Edwards an sein GT-Gastspiel in Valencia zurückdachte, haben Jan Seyffarth und Nicolas Armindo das Fahrerkarussell auf Trab gehalten.

Den Anfang machte der Franzose, denn am vergangenen Samstag verkündete sein Team folgendes: "Nicolas verlässt uns auf eigenen Wunsch, er will sich in den entscheidenden Wochen der Saison 2008 ganz auf seine Ziele im nationalen Porsche Carrera Cup konzentrieren", erklärt Ex-Teamchef Hans-Bernd Kamps. "Dafür haben wir volles Verständnis und wünschen Nicolas dabei viel Glück und ebenso viel Erfolg." Zuvor war der schnelle Mann aus Colmar mehrere Jahre für das tolimit Team unterwegs.

Armindo ist nicht mehr dabei, Foto: Porsche
Armindo ist nicht mehr dabei, Foto: Porsche

Ziemlich genau zwei Tage später flatterte die nächste Pressemeldung in den Briefkasten: Jan Seyffarth wechselt zu den gelben Post-Autos. Statt für Konrad Motorsport startet er für tolimit. "Ich habe andere Vorstellungen von meiner sportlichen Zukunft als Franz Konrad", teilte der 22-jährige Querfurter mit. "Wir hatten unterschiedliche Meinungen über eine Vertragsbindung und über die Vertragslaufzeit. Deshalb ziehe ich es vor, nicht mehr bei ihm zu fahren."

Selbst nach dem Teamwechsel hat Seyffarth kaum Chancen auf den Meistertitel im Supercup. Bei noch drei zu fahrenden Rennen liegt der Querfurter bereits 51 Zähler hinter dem Tabellenführer Bleekemolen. Aussichten auf den Vize-Titel bestehen jedoch - Damien Faulkner liegt nur 13 Punkte vorraus. Bleekemolen selbst kann auf dem neuen Stadtkurs in der spanischen Hafenstadt die Entscheidung herbeiführen: Holt der 26-jährige Niederländer in Valencia fünf Punkte mehr als seine direkten Verfolger, kann er sich bereits in Spanien als neuer Meister des schnellsten internationalen Markenpokals der Welt feiern lassen.

"Mit nichts zu vergleichen"

Einer der wenigen Fahrer, die die neue Strecke bereits kennen, ist Sean Edwards, der ehemalige Kollege von Jan Seyffarth. "Dieser Stadtkurs ist mit nichts zu vergleichen, was ich kenne", so das Urteil des 21-jährigen Briten. "Es gibt Hochgeschwindigkeitspassagen, langsame Ecken, Schikanen, Haarnadelkurven und extrem schnelle Kehren. An einigen Stellen ist die Straße so breit wie in Istanbul, an anderen so eng wie in Monaco. Das Layout bietet viel Fahrspaß und verlangt das gesamte Können." Erst vor wenigen Wochen war Edwards beim Rennen der spanischen GT-Meisterschaft mit von der Partie. Ganz anders bereiteten sich die anderen Piloten auf den ersten Aufritt am Mittelmeer vor - so trainierte René Rast am heimischen Computer den Streckenverlauf des 5,4 Kilometer langen Kurs...