Mit einem Sieg bei sechsten Saisonlauf im französischen Magny-Cours konnte Jeroen Bleekemolen seine Führung im Porsche Supercup ausbauen. Während der Niederländer mit einem Start-Ziel-Sieg und 20 Zählern die maximale Punktzahl holte, betrieb Jan Seyffarth mit Position acht lediglich Schadensbegrenzung. Einen Tag nach dem Aus bei der Fußball-EM ging auch der zweite Platz an einen Holländer - Jaap van Lagen hing das ganze Rennen im Heck des Siegers und überquerte die Ziellinie als Zweiter.

"Im Gegensatz zu unserer Fußballmannschaft, die gestern verloren hat, darf ich wohl wieder nach Holland einreisen", scherzte Bleekemolen nach dem Rennen. "Das Rennen ist super gelaufen. Nicolas blieb beim Start stehen und ich war plötzlich vorne. Das war ein bisschen eigenartig. Jaap hat dann hinter mir viel Druck gemacht. Am Ende war ich aber wieder etwas besser unterwegs und konnte ihn auf Abstand halten. Kompliment an ihn: Er ist wirklich sehr fair gefahren. Ich bin froh, dass es zum Sieg gereicht hat. Für die Meisterschaft ist das Ergebnis optimal."

"Eins steht fest: Holland hat heute viel besser gespielt als gestern. Zwei Niederländer auf dem Podium, das ist toll", schloss sich der zweitplatzierte Van Lagen an. "Gegen Jeroen hatte ich jedoch keine Chance. Er überzeugte mit einer überragenden holländischen Abwehrleistung, ist super gefahren und ließ mir keine Überholmöglichkeit. Mit dem zweiten Platz bin ich zufrieden."

Nach ihrem Erfolg können sich die beiden Niederländer bei Nicolas Armindo bedanken. Der Lokalmatador stand nach dem Qualifying auf der Pole-Position, würgte aber in der Startaufstellung den Motor ab. Schnell öffnete er die Tür seines gelben Porsche, winkte heftig und versuchte so die Rennleitung auf sich aufmerksam zu machen. Trotzdem wurde der Start nicht abgebrochen, sondern freigegeben. Hinter dem Franzosen, der den Motor doch noch starten konnte und mit kleiner Verspätung los fuhr, wurde auch David Saelens behindert.

Durch sein Missgeschick beendete Armindo das Rennen nur auf der neunten Position. Während des Rennens hatte er aber die besten Aussichten auf spannende Duelle in der Verfolgergruppe. Hinter Stefan Rosina, der Dritter wurde, flogen die Fetzen: Danny Watts knallten gleich zwei deutsche Piloten ins Heck. René Rast musste das Rennen sogar mit einem Kühlerschaden aufgeben, Uwe Alzen kam immerhin hinter Patrick Huisman und dem Briten als Sechster ins Ziel. Chris Mamerow rettete sich, trotz einem abgerissenen Frontsplitter, noch vor Jan Seyffarth auf der siebten Position ins Ziel.