Rennpremiere für Jeffrey Schmidt auf einer der berühmtesten Rennstrecken der Welt! Der junge Schweizer trat mit dem Porsche Mobil 1 Supercup im Rahmen der Formel 1 in Spa-Francorchamps an. Mit den Plätzen sieben und fünf in beiden Rennen war er der erfolgreichste aller Serien-Neueinsteiger. In der Rookie-Wertung liegt Jeffrey nun auf dem zweiten Platz.

Jeffrey, in deinem dritten Jahr im Porsche-Markenpokal bist du jetzt zum ersten Mal Rennen in Spa-Francorchamps gefahren. War es im Cockpit genauso spektakulär wie für die Fans am Fernseher?
Jeffrey Schmidt: Auf jeden Fall! Spa sieht schon am TV-Bildschirm atemberaubend aus. Wenn du da selber Rennen fährst, ist es der Hammer. Jede einzelne Runde ist spektakulär und in vielen Kurven bin ich im absoluten Grenzbereich gefahren, weil der Porsche nicht so viel Abtrieb hat wie etwa ein Formel-1-Auto. Vor allem die Eau Rouge war unglaublich. Wir kommen dort im 6. Gang mit rund 255 km/h den Berg runter, beim Reinfahren lupfen wir kurz und fahren dann im 5. Gang durch. Im Fernsehen sieht man nicht, wie steil es da wirklich runter und rauf geht.

Im ersten von zwei Rennen hast du dich vom zehnten auf den siebten Platz nach vorne gekämpft. Bist du zufrieden mit deiner Leistung?
Jeffrey Schmidt: Es ist zwar nicht mein Anspruch, um den siebten Platz zu fahren. Unter den gegebenen Umständen war es aber in Ordnung. Wir haben im Qualifying leider keine perfekte Runde erwischt. Vom zehnten Platz hatte ich einen guten Start und machte einige Positionen gut. Das Überholen ist in Spa recht schwierig, weil alle Autos wegen des Windschattens ähnlich schnell sind. Drei Platzgewinne sind also eine ordentliche Ausbeute.

Am Sonntag hast du im zweiten Rennen mit Platz fünf weitere wichtige Punkte geholt. Wie fällt dein Fazit zu diesem Rennen aus?
Jeffrey Schmidt: Nach dem ersten Rennen haben wir etwas am Setup verändert. Das funktionierte super, mein Auto war eine richtige Rakete! Vom achten Platz ging es für mich bis auf die fünfte Position nach vorne. Ich hätte sogar um einen Podestplatz kämpfen können, verlor aber etwas Zeit hinter einem anderen Auto. Wir sind nebeneinander durch die Eau Rouge durchgefahren. Es war unheimlich eng, der andere war einen halben Meter vor mir und ich wollte keine Kollision riskieren. Also steckte ich aus Sicherheitsgründen zurück. Das war etwas ärgerlich, aber mit Platz fünf haben wir gute Punkte eingefahren.

Du warst am Rennwochenende in Spa-Francorchamps der erfolgreichste Serien-Neueinsteiger. Rechnest du dir Chancen auf den Gewinn der Rookie-Meisterschaft aus?
Jeffrey Schmidt: Nach den beiden Rennen in Spa belege ich den zweiten Platz in der Rookie-Wertung. Der Rückstand zur Spitze ist nicht so groß und ich kämpfe bis zum Ende. Wir fahren in dieser Saison noch vier Rennen, in denen einiges passieren kann. Zur Mitte der Saison hatte ich leider etwas Pech, das hat mich zurückgeworfen. Wenn das Komplettpaket aber passt, kann ich ganz vorne mitfahren. Der Gewinn der Rookie-Meisterschaft ist also auf jeden Fall mein Ziel.

In Belgien ist der berühmte Schauspieler Patrick Dempsey ebenfalls im Porsche Mobil 1 Supercup angetreten. Hast du ihn am Wochenende getroffen?
Jeffrey Schmidt: Ich kenne Patrick schon seit dem vergangenen Jahr. 2014 war er bei einem Test in Hockenheim im Zelt direkt neben unserem. Wir haben uns gut unterhalten und ich habe ihm ein paar Tipps gegeben. Ich finde es super, dass Patrick bei uns mitgefahren ist. Dadurch erhielt der Porsche Mobil 1 Supercup eine noch größere mediale Aufmerksamkeit. Und das Beste daran: Patrick ist nicht nur ein Hollywood-Star, der mal aus Spaß mitfahren wollte. Er verfügt über jahrelange Rennerfahrung und ist absolut professionell. Da macht es noch viel mehr Spaß, gegen Jungs wie Patrick oder Rallye-Rekordweltmeister Sebastien Loeb anzutreten.

In zwei Wochen wartet die nächste Highspeed-Erfahrung auf dich: Vom 4. bis 6. September startest du im Rahmen der Formel 1 in Monza...
Jeffrey Schmidt: Auf Monza freue ich mich schon sehr. Ich fahre dort ebenfalls meine ersten Rennen, das wird sicherlich eine spannende Herausforderung. Der Kurs hat eine großartige Geschichte und das bedeutet auch mir persönlich viel. Bei den offiziellen Porsche-Testfahrten in diesem Jahr waren wir mit die Schnellsten, das gibt mir Zuversicht. Im Rennen wird vor allem Kurve 1 speziell. Wir kommen dort mit 280 km/h an und müssen extrem hart herunterbremsen auf rund 60 km/h. Turn 1 dürfte mit der härteste Bremspunkt im gesamten Rennkalender sein.