Der Österreicher Philipp Eng holte am Sonntag mit seinem 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup den Sieg im Porsche Mobil 1 Supercup. Auf der Traditionsrennstrecke im belgischen Spa sammelte der 25-Jährige mit seinem zweiten Saisonerfolg vor Porsche-Junior Sven Müller und Christian Engelhart die meisten Punkte für die Gesamtwertung. Damit baute der gebürtige Salzburger seinen Meisterschaftsvorsprung nach sieben von elf Rennen aus. "Jetzt liege ich mit 20 Punkten in Führung und freue mich über meine gute Bilanz: In sieben Rennen fünfmal auf dem Podium ist natürlich toll. Am Samstag Platz zwei, am Sonntag Pole-Position und Sieg in Spa - damit bin ich zufrieden", analysierte Eng.

Volle Attacke auf Eng

Die 33 Piloten des Porsche Mobil 1 Supercup ließen auf der Rennstrecke in Spa die Motorsportherzen höher schlagen: Die Zuschauer auf den gut gefüllten Tribünen sahen eine über weite Zeiten dicht zusammenliegende Spitzengruppe. Eng wurde bereits direkt nach dem Start von Müller attackiert. Der Porsche-Junior versuchte immer wieder an dem Project-1-Piloten vorbei zu kommen, doch Eng behielt die Nase vorn. Nachdem der neunfache Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb bereits wenige Meter nach dem Start mit einem Problem ausrollte, wurde das Safety-Car für eine Runde auf die Strecke geschickt. Eng beschleunigte früh als das Rennen wieder freigegeben wurde, aber Müller blieb dran. "Ich habe wirklich viel versucht, um Philipp zu überholen, aber gegen ihn kein Mittel gefunden. Jetzt freue ich mich nach meinem Sieg am Samstag über Platz zwei. Mit so einer Bilanz werde ich gut gelaunt nach Hause fahren", resümierte Müller.

Engelhart fuhr mit Rang drei wichtige Meisterschaftspunkte ein und der Routinier aus Kösching liegt damit auf Platz zwei der Gesamtwertung. "In den noch verbleibenden vier Rennen sind noch 80 Punkte zu holen. Abgerechnet wird am Schluss", sagte Engelhart kämpferisch. Christopher Zöchling sah als Vierter die Zielflagge vor dem Schweizer Jeffrey Schmidt. Das vom Lechner-Team bis in die frühen Morgenstunden reparierte Fahrzeug von Michael Ammermüller, der damit am Vortag in die Streckenbegrenzung eingeschlagen war, funktionierte zuverlässig bis zur Zielflagge und der Einsatz von Team und Fahrer wurde mit Platz sechs belohnt.

Alex Riberas, der von Startplatz 13 ins Rennen ging, konnte am Ende den siebten Rang und die schnellste Rennrunde für sich verbuchen. Damit liegt der 21 Jahre alte Spanier hinter Eng und Engelhart mit 83 Punkten auf Platz drei der Gesamtwertung. Ben Barker fuhr als Achter vor Porsche-Junior Connor de Phillippi über die Ziellinie. "Ich bin froh ein paar Positionen gut machen zu können. Mein Zweikampf mit Ben Barker war fair und hat Spaß gemacht", sagte de Philippi. Zweitbester Rookie nach Schmidt war der Schweizer Philipp Frommenwiler auf Platz zehn.

Patrick Dempsey als VIP-Pilot am Start

VIP-Fahrer Patrick Dempsey konnte seine Rundenzeiten weiter kontinuierlich steigern und beendete das Rennen auf einem beachtlichen 23. Rang von 33 Startern. "Ich habe es sehr genossen, vor dieser beeindruckenden Kulisse zu fahren. Für mich war es eine Ehre hier so einen erfahrenen Motorsportler wie Sébastien Loeb kennenzulernen und auch die anderen Supercup-Fahrer waren großartig. Ich habe viele neue Dinge gelernt wie beispielsweise das Fahren im Pulk, und das wird mich auch bei meinen anderen Rennaktivitäten weiterbringen", sagte ein zufriedener Dempsey, der nach Hockenheim 2014 bereits zum zweiten Mal im Porsche Mobil 1 Supercup startete.

Das nächste Rennwochenende des Porsche Mobil 1 Supercup findet vom 4. bis 6. September im italienischen Monza statt. Dort werden ebenso wie beim Saisonfinale in Austin jeweils zwei Rennen ausgetragen. Monza wird zum Heimspiel für Porsche- Porsche-Junior Matteo Cairoli (I/Market Leader Team by Project 1), der von seiner Heimatstadt Como nur 25 Minuten bis zum Autodromo Nazionale di Monza fährt. "Monza ist meine Strecke und darauf freue ich mich. Das Rennen in Spa möchte ich einfach vergessen, denn als ich in der ersten Runde Zöchling überholen wollte, tauchte Ledogar auf und ich war plötzlich draußen. Ich muss genau schauen, was da passiert ist." In Monza wird das Teilnehmerfeld erneut wieder mehr als 30 Fahrzeuge umfassen.