Auf der Hochgeschwindigkeitsrennstrecke im italienischen Monza setzte er sich gegen die starke internationale Konkurrenz durch und sah im neunten Lauf vor Porsche-Junior Matteo Cairoli und Michael Ammermüller die Zielflagge. "Mehr geht nicht! Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich in den letzten fünf Rennen vier Siege einfahren konnte. Ich fühle mich so wohl im Auto und es läuft einfach fantastisch", sagte ein freudestrahlender Müller. Damit schob sich der Pilot vom Team Lechner Racing Middle East in der Gesamtwertung auf Platz drei nach vorne. Philipp Eng führt die Tabelle mit 137 Punkten an. Dahinter liegen Christian Engelhart und Müller (110 Punkte).

Als die deutsche Nationalhymne auf dem Siegerpodest des "Autodromo Nazionale di Monza" erklang, lag ein hochspannendes Rennen hinter den Piloten. Die herausfordernden Kurven und sehr schnellen Geraden mit einem Top-Speed von bis zu 280 Kilometer pro Stunde im 460 PS starken Porsche 911 GT3 Cup wurden zum Gradmesser für die 37 Fahrer des Sonntagsrennens. Cairoli und Müller, die von den Plätzen eins und zwei starteten, erwischten beide einen sehr guten Start, doch Müller gewann die entscheidenden Zentimeter und setzte sich an die Spitze des 18-Nationen-Feldes. Fehlerfrei absolvierte er 14 Runden und baute seinen Vorsprung auf zwischenzeitlich 4,9 Sekunden aus.

Rookie Cairoli erwehrte sich erfolgreich seiner Verfolger und kam zum zweiten Mal an diesem Wochenende als Zweiter ins Ziel. "Natürlich war es mein Anspruch, das Rennen zu gewinnen. Aber Sven fuhr an diesem Wochenende einfach zu stark. Ich bin zufrieden, dass ich bei meinem Heimrennen so erfolgreich auf dem Podium stand", erklärte der erst 19 Jahre alte Italiener. Ammermüller überquerte als Dritter die Ziellinie und wahrte mit den so gewonnenen Punkten die Chance bei den Spitzenplätzen in der Gesamtwertung bis zum Saisonende ein Wörtchen mitzureden. Auf Platz vier der Tabelle liegt der Barcelona-Sieger mit 106 Punkten nur vier Zähler hinter Müller. Uwe Brettel, Leiter Porsche Motorsport Vertrieb, überreichte die Pokale an die Supercup-Fahrer.

Bleibt Tabellenführer: Philipp Eng, Foto: Porsche AG
Bleibt Tabellenführer: Philipp Eng, Foto: Porsche AG

Der Spanier Alex Riberas belegte den fünften Rang im Rennen und rangiert auch in der Gesamtwertung mit 104 Punkten auf Platz fünf. Sechster und Siebter wurden die Österreicher Christopher Zöchling und Eng. "Ich bin froh, dass das Wochenende vorbei ist. Wir müssen am Auto arbeiten. Mit Platz sechs und sieben bin ich logischerweise nicht zufrieden, aber für die Meisterschaft ist das kein Beinbruch", fasste Eng seine Renneinsätze zusammen. Porsche-Junior Connor de Phillippi kam nach einem misslungenen Qualifying von Startplatz 18 und wurde als Elfter gewertet. "Mehr als Schadensbegrenzung war nicht drin. Ich muss nach vorne blicken und freue mich auf mein Heimrennen beim Finale in Austin."

Das nächste Rennwochenende des Porsche Mobil 1 Supercup findet vom 23. bis 25. Oktober in Austin/Texas statt. Beim Saisonfinale werden die letzten beiden Rennen ausgetragen und es sind noch 40 Meisterschaftspunkte zu vergeben. Der "Circuit of The Americas" wird zum Heimspiel für Porsche-Junior Connor de Phillippi. Der US-Amerikaner kommt zwar aus Kalifornien, aber der 22-Jährige freut sich auf Texas: "Für mich ist es das erste Heimrennen seit drei Jahren. Meine Familie reist an die Strecke und das macht es für mich natürlich zu etwas ganz besonderem. Ich bringe extra meinen Cowboy-Hut als Glücksbringer mit und hoffe auf gute Ergebnisse."