Wir schreiben Halbzeit im Porsche Mobil 1 Supercup 2013. Nach 21 Tagen Ruhepause seit dem Heimspiel am Nürburgring, zieht es die Serie nun zum fünften Auftritt der Saison 2013 nach Mogyorod in Ungarn, circa 20 Kilometer vom Stadtkern Budapest entfernt. Bereits vier Läufe mit dem neuen Rennfahrzeug aus Weissach haben die Teams und Fahrer hinter sich gebracht und für das ‘Team Allyouneed by Project 1‘ läuft es zur Halbzeit wie gewünscht. Sean Edwards liegt weiter auf Meisterschaftskurs und Rookie und Neuzugang Sean Johnston kommt immer besser in Fahrt.

Für den gebürtigen Amerikaner stand der Porsche Mobil 1 Supercup zu Anfang der Saison noch gar nicht auf dem Stundenplan. Zunächst galt es die Erfahrungen auf nationaler Ebene im Porsche Carrera Cup zu sammeln, um dann im zweiten Jahr auch international anzugreifen. Aber je früher desto besser: Johnston bekommt dank seines Förderers und Sponsors Tom Driscoll und dem gleichnamigen Unternehmen ‘Driscoll´s the finest berries‘ seine Chance gleich im ersten Jahr. "Ich lebe gerade meinen Traum und ich bin dankbar für jeden Tag, den ich das Rennfahrerleben leben darf. Auf diesem Weg ein großes Dankeschön an meinen Freund und Partner Tom, der mir das alles ermöglicht."

Sich in dem gestandenen Fahrerfeld als absoluter Rookie zu behaupten ist ein schweres Unterfangen. Teilweise kämpft er gegen Fahrer die mehrere hundert Rennen im Porsche hinter sich haben. Aber der 22-jährige macht bisher einen fantastischen Job und die Lernkurve zeigt steil nach oben. Er selbst weiß um die große Chance, die ihm geboten wird: "Für mich heißt es lernen, lernen, lernen. Jeder Fehler macht mich stärker, schneller und erfahrener. Als Rennfahrer will man immer gewinnen, aber man muss auch Geduld mitbringen und hart an sich arbeiten, um ganz vorne zu stehen. Wenn ich es jetzt noch schaffe die einzelnen Bausteine zusammen zu legen, kann ich in der zweiten Hälfte der Saison sicherlich einige Punkte mehr einfahren", was sich Johnston für das kommende Rennen in Ungarn auch gleich zum Ziel erklärt, "In Budapest möchte ich Punkte sammeln und beweisen, dass ich auch im Supercup Fortschritte mache." Zuletzt konnte Sean Johnston im Porsche Carrera Cup auf einer für ihn unbekannten Strecke am Norisring mit einem tollen sechsten Platz auf sich aufmerksam machen.

Teamchef Paul Schlotmann ist aber nicht nur mit der Leistung seiner Fahrer zufrieden. "Wenn man überlegt wie kräftezehrend eine Saison mit zwei Serien ist, dann gilt der Respekt und die Anerkennung vor allem dem Team. Im Fokus stehen letztlich immer die Fahrer, aber hinter den Kulissen arbeitet eine Mannschaft aus Technikern, Reifenspezialisten, Ingenieuren und Logistikern für den Erfolg der Rennfahrer. Das passt bei uns sehr gut und die Teamchemie ist einzigartig. Ich kann nur Positives über die Situation im und rund um das Team berichten. Es macht einfach Spaß zusammen zu arbeiten, vor allem wenn dann noch der Erfolg stimmt." Auch für seine Fahrer hat Schlotmann ein positives Feedback übrig, "Sowohl Sean Johnston als Rookie, als auch sein Lehrmeister Sean Edwards in der Rolle des Meisterschaftsfavoriten, liefern tolle Leistungen ab. Ich freue mich auf die zweite Saisonhälfte und möchte in Budapest unsere Meisterschaftsambitionen mit dem Sieg unterstreichen. Das ist unser erklärtes Ziel."

In Sachen Meisterschaft liegt Project 1 mit Sean Edwards voll auf Kurs. Resümiert man die vergangenen vier Rennen dann schaut man auf zwei Auftaktsiege und zwei vierte Plätze zurück. Das Team ‘Allyouneed by Project 1‘ ist mit bei der Musik und immer vorne dabei, aber die Meisterschaft ist knapp und spannend. Derzeit liegt Edwards mit vier Punkten vor dem Rivalen Nicki Thiim und sechs Punkte vor dem deutschen Michael Ammermüller. Im vergangenen Jahr war Edwards in Budapest vorne mit dabei und hatte Pech mit einer fehlenden Mutter an seinem 911 und wurde nach dem Rennen aus der Wertung ausgeschlossen. Jeder kleinste Fehler und ein möglicher Ausfall mit null Punkten kann im Supercup das Aus in der Meisterschaft bedeuten. "2012 war Budapest ein hartes Pflaster, aber Grund genug es jetzt noch besser zu machen. Die Meisterschaft ist knapp und ich möchte meine Führung mit einem Sieg weiter ausbauen. Auf diesem Kurs ist es sehr schwierig zu überholen und wir müssen speziell im Qualifying den Grundstein legen." Edwards weiß wovon er spricht, denn in Budapest warten nicht selten Temperaturen von über 30°C auf die Fahrer. Überholen ist auf dem 4,381km langen Kurs nicht einfach und bei relativ hohem Gripniveau des Asphaltes müssen die Fahrer speziell mit ihren Reifen über die lange Renndistanz gut haushalten.