Im Porsche Cockpit scheint sich René Rast unglaublich wohl zu fühlen. Der 26-jährige Rennfahrer aus Minden verteidigte den Titel im Porsche Supercup zum zweiten Mal in Folge. Bereits 2010 und 2011 konnte Rast den schnellsten Markenpokal Europas für sich entscheiden und wird auch 2013 mit der Startnummer 1 an den Start gehen. Viel Luft nach hinten hatte der Deutsche in diesem Jahr allerdings nicht: Nur drei Punkte Vorsprung waren es am Ende auf Kevin Estre, der den zweiten Platz in der Gesamtwertung belegte.

Norbert Siedler erwischte einen guten Saisonstart, Foto: Porsche
Norbert Siedler erwischte einen guten Saisonstart, Foto: Porsche

Der Start in die Saison hätte für Rast nicht besser laufen können, zum Auftakt in Bahrain gab es gleich einen Rennsieg. Doch den Wüsten-Staat konnte der spätere Titelträger nicht als Tabellenführer verlassen, denn ausgerechnet sein Teamkollege war mit zwei Poles, einem dritten Platz und dem Sieg im zweiten Lauf noch etwas besser. Lange sollte sich Norbert Siedler aber nicht an der Spitze halten können.

Zunächst wurde es aber kurios. In Barcelona sollte eigentlich das dritte Saisonrennen stattfinden, doch nach dem Qualifying blieben die Porsche-Rennboliden im Fahrerlager. Die Porsche Markenpokal-Organisation hatte sich zur Absage entschlossen, nachdem beim Vorstart zum Rennen an einigen der an den Fahrzeugen montierten Felgen Verformungen festgestellt wurden. Zuletzt musste ein Supercup-Lauf 2000 abgesagt werden, damals gab es in Spa-Francorchamps Probleme mit den Reifen.

Zum Saisonhighlight in Monaco kehrte man dann aber zur Tagesordnung zurück - wenn auch nicht mit einem Sieg von Rast. Sean Edwards war es, der sich mit einem Erfolg im Leitplankenkanal einen Lebensraum erfüllte. "Die letzten Runden waren nicht einfach, weil sehr viel Öl auf der Strecke war und überall Teile herum lagen. Aber ich bin gut durchgekommen. Danke an mein Team für dieses perfektes Wochenende", jubelte der Brite.

Rast legt kurze Pause ein

Noch besser wurde seine Laune, als er in Valencia mit einem zweiten Platz die Tabellenführung übernahm. Gleichzeitig zündete Rast den Turbo: In Spanien, England und beim Heimspiel in Hockenheim holte er 64 von 66 möglichen Punkten und setzte sich deutlich von der Konkurrenz ab, auch weil Edwards und Siedler in Deutschland leer ausgingen. Doch auch Rast sammelte nicht immer Punkte: Nach einer Doppel-Pole in Ungarn verzichtet er auf den Start in beiden Läufen und fuhr stattdessen beim 24-Stunden-Rennen in Spa. Das Resultat: Ein Punkt Vorsprung für Estre.

Bei den letzten beiden Läufen in Belgien und Italien sollte es also noch einmal spannend werden. Während Nicki Thiim in Spa von der Pole aus seinen ersten Sieg holte, schlug Rast seinen Konkurrenten Estre knapp. Beide standen auf dem Podium, doch die Führung in der Meisterschaft ging wieder an Rast. In Monza ließ der Deutsche erneut nichts anbrennen - und kürte sich mit einem Sieg zum Dreifach-Champion.

Fünf Fahrer hatten vor dem letzten Rennen noch eine Titelchance – und doch war es irgendwie logisch, dass am Ende wie schon 2010 und 2011 wieder René Rast die Nase vorne hatte. Sein Erfolgsgeheimnis? "Ich glaube an mich", sagt er, "und ich weiß, was ich kann. Als Rennfahrer will man natürlich immer gewinnen, das steckt in einem drin. Wenn man nicht Erster wird, ist man nicht zufrieden", sagt er. "Es macht aber auch einen guten Rennfahrer aus, dass er auch in schwierigen Situationen die Nerven behält und keinen Blödsinn macht."