Auf dem Valencia Street Circuit meldete sich René Rast eindrucksvoll im Titelkampf des Porsche Mobil 1 Supercup zurück. Mit einer Galavorstellung holte der Frankfurter vom Lechner Racing Team auf dem Stadtkurs rund um den America's-Cup-Hafen seinen zweiten Saisonsieg. Im Ziel hatte er 11,539 Sekunden Vorsprung vor dem Briten Sean Edwards (Konrad Motorsport), der als Zweiter vor dem überraschend starken Polen Robert Lukas (FÖRCH Racing) erstmals in dieser Saison die Tabellenführung im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt übernahm.

Es war das Rennen des René Rast. Mit seinem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup, der auf dem straßenzugelassenen Leichtbau-Sportwagen 911 GT3 RS basiert, setzte sich der Titelverteidiger von der Pole-Position sofort an die Spitze des Feldes. Während sich seine Verfolger harte Positionskämpfe lieferten und sich dabei gelegentlich gegenseitig in die Quere kamen, baute der Gewinner des Auftaktrennens in Bahrain seinen Vorsprung in jeder Runde weiter aus. Damit knüpfte er nahtlos an seine starke Vorstellung im Qualifying an, in dem er seine Konkurrenten schon mit einer fabelhaften Rundenzeit brüskiert hatte. Sein dritter Sieg in Valencia nach 2009 und 2010 war nie ernsthaft in Gefahr.

Böses Erwachen

Hinter Monaco-Sieger Sean Edwards sorgte Robert Lukas für die große Überraschung des ereignisreichen Rennens. Der Pole schaffte als Dritter erstmals den Sprung aufs Podium des Porsche Mobil 1 Supercup, profitierte dabei allerdings in der letzten Runde von einem Dreher seines vor ihm fahrenden Landsmanns Kuba Giermaziak (VERVA Racing Team). Der zweifache Saisonsieger des Vorjahres fiel durch dieses Missgeschick hinter den Franzosen Kévin Estre (Hermes Attempto Racing) auf den fünften Platz zurück. Nach dem Rennen kam dann das zweite böse Erwachen: Wegen Frühstarts wurden Kuba Giermaziak sowie Kèvin Estre, Norbert Siedler, Christian Engelhart, Alessandro Zampedri und Mateusz Lisowksi von den Sportkommissaren nachträglich mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt.

Das würfelte das Ergebnis kräftig durcheinander und machte Tabellenführer Norbert Siedler zum großen Verlierer des Rennens: Der Österreicher von VELTINS Lechner Racing wurde nur als Elfter gewertet und verlor dadurch seine Führung in der Meisterschaft. Der Köschinger Christian Engelhart, als Zweiter der Gesamtwertung nach Valencia gereist und nach einer Durchfahrtstrafe als Achter über die Ziellinie gefahren, wurde wegen seines Frühstarts sogar auf den 15. Platz zurück gestuft. Als bester Supercup-Neuling belegte der Däne Nicki Thiim (Hermes Attempto Racing) den vierten Platz. Damit löste er den Pockinger Michael Ammermüller (VELTINS Lechner Racing) an der Spitze der Rookiewertung ab.

Die Stimmen der Top-3

René Rast (Sieger): "Das war ein perfektes Rennen. Als Erster gestartet und als Erster ins Ziel gekommen - besser geht's nicht. Hinter mir sind sich gleich nach dem Start einige in die Quere gekommen, dadurch konnte ich schon in der ersten Runde einen Vorsprung herausfahren. Ich habe dann versucht, konstant schnelle Rundenzeiten zu fahren und meine Reifen nicht zu sehr zu beanspruchen. Das ist aufgegangen. Danke ein mein Team für das perfekt vorbereitete Auto."

Sean Edwards (Zweiter): "Ein verrücktes Rennen. Ich hatte eigentlich einen ganz guten Start, doch plötzlich war Christian Engelhart neben mir, dann tauchte auch noch Kévin Estre auf, es ging also ganz schön her in der Anfangsphase. Weil ich da recht hart fahren musste, war ich froh, dass ich später meine Reifen so gut es ging schonen konnte. Für die Meisterschaft ist dieser zweite Platz ein tolles Ergebnis."

Robert Lukas (Dritter): "Es ist schön, als lachender Dritter auf dem Podium zu stehen. Heute hat einfach alles gepasst. Ich war am Anfang sehr vorsichtig mit den Reifen, doch dann wurde das Auto immer schneller. Es ist wirklich perfekt für uns gelaufen. Das ganze Team hat in den letzten Monaten hart für so ein Ergebnis gearbeitet, dafür ganz herzlichen Dank."