Pole-Position, schnellste Rennrunde, Sieg, Tabellenführung - beim zweiten Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup in Bahrain hätte es für den Österreicher Norbert Siedler vom Team VELTINS Lechner Racing nicht besser laufen können. Mit einem deutlich reaktionsschnelleren Start als beim Saisonauftakt am Vortag führte er das Feld der jeweils 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup, die auf dem straßenzugelassenen Leichtbau-Sportwagen 911 GT3 RS basieren, in die erste Kurve und konnte sich Runde für Runde weiter absetzen. Er teilte sich das Podium mit Christian Engelhart (Konrad Motorsport) und dem Sieger des Samstagsrennens, René Rast (Lechner Racing).

Auch Christian Engelhart kam nahezu optimal von Startplatz drei weg und konnte so René Rast ausbeschleunigen. In der Anfangsphase konnte Engelhart Siedler noch folgen, doch dann setze sich der Österreicher an der Spitze immer weiter ab. Erst in der Endphase des Rennens fuhr Engelhart wieder dicht an den Führenden heran.

Angriff blieb aus

Zu einem echten Angriff reichte es bis ins Ziel jedoch nicht mehr. Siedler siegte mit einem Vorsprung von 0,654 Sekunden. Rast verlor früh den Anschluss zu den beiden Führenden, wurde aber auch von seinen Verfolgern zu keiner Zeit ernsthaft bedrängt. Mit dem Sieg übernahm Siedler auch die Tabellenführung im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt.

Im gesamten Rennen über zehn Runden bekamen die Zuschauer packende Positionskämpfe im Verfolgerfeld zu sehen. Kévin Estre (Hermes Attempto Racing) passierte gleich in der Startphase Kuba Giermaziak (VERVA Racing Team). Auch Estres Teamkollege Nicki Thiim duellierte sich lange mit Giermaziak, zog aber letzlich den Kürzeren und musste sich mit Rang sechs begnügen.

Thiim bester Rookie

Damit war Thiim bester Neueinsteiger und übernahm gleichzeitig die Führung in der Rookie-Wertung. Eine überzeugende Vorstellung bot auch der ehemalige DTM-Pilot Renger van der Zande (Konrad Motorsport), der von Startposition zehn auf Platz sieben nach vorne fuhr. Sebastiaan Bleekemolen (Team Bleekemolen), der mit 18 Jahren jüngste Starter im Feld Patryk Szczerbinski (VERVA Racing Team) sowie Stefan Rosina (FÖRCH Racing) folgten auf den Positionen acht bis zehn.

Der von Position fünf gestartete Sean Edwards (Konrad Motorsport) musste nach einer Berührung mit abgerissenem Reifenventil hinten rechts zum Radwechsel die Box ansteuern und fiel auf Platz 14 zurück. Der ehemalige Formel 1-Testfahrer Michael Ammermüller (VELTINS Lechner Racing) und Robert Lukas (Hermes Attempto Racing) berührten sich in Runde vier.

Während Lukas weiterfahren konnte und von der Rennleitung mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt wurde, musste Ammermüller seine herabhängende Heckschürze von den Mechanikern fixieren lassen und fiel auf Platz 15 zurück.

Die Stimmen der Top-3

Norbert Siedler (Sieger):Das war super! Ich hatte einen viel besseren Start als gestern. Die ersten sieben Runden konnte ich das Rennen kontrollieren. Die letzten drei Runden haben meine Reifen stark abgebaut. Dies müssen wir für das nächste Rennen in Barcelona noch verbessern.

Christian Engelhart (Zweiter): Heute bin ich neue Reifen gefahren, gestern gebrauchte. Das macht auf dieser Strecke einen riesigen Unterschied. Mein Start war klasse. Ich bin gleich außen herum an René Rast vorbei. Am Ende konnte ich aufholen, aber für einen echten Angriff hat es nicht mehr gereicht. Dazu hätte das Rennen noch ein wenig länger dauern müssen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende in Bahrain. Ich habe mir hier eine tolle Ausgangsposition für die Meisterschaft geschaffen.

René Rast (Dritter): Ich denke das war das Maximum, das wir heute mit gebrauchten Reifen herausholen konnten. Nach vorne konnte ich nichts ausrichten, von hinten hatte ich wenig Druck. Insofern hatte ich ein recht ruhiges Rennen.