Nur eine Woche nach dem Rennen auf dem Hockenheimring gastiert die Armada der Porsche 911 GT3 Cup auf der anspruchsvollen Rennstrecke vor den Toren Budapests, auf der sich 1986 für die Formel 1 der Eiserne Vorhang öffnete. In Ungarn wird auch Titelverteidiger Jeroen Bleekemolen aus den Niederlanden wieder im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt am Start sein.

Der zweifache Supercup-Gewinner vom Team Al Faisal Lechner Racing hat in Silverstone und Hockenheim gefehlt, weil er zusätzlich noch in der American Le Mans Series im Einsatz ist. Mit seinem Porsche 911 GT3 Cup hat er in dieser Saison schon zwei Rennen in den USA gewonnen. Im Porsche-Mobil1-Supercup wartet er dagegen noch auf seinen ersten Sieg. "Ich bin froh, dass ich in Budapest wieder mit dabei bin", sagt Jeroen Bleekemolen, der dort im Vorjahr Dritter wurde und für den in dieser Saison bisher drei Podiumsplätze in Bahrain, Barcelona und Valencia zu Buche stehen. "In den Titelkampf werde ich unter normalen Umständen vermutlich nicht mehr eingreifen können, aber ein Rennen würde ich schon noch gerne gewinnen. Warum nicht auf dem Hungaroring?"

Zwei Fahrer haben ein ganz besonderes Interesse daran, den Niederländer auf Distanz zu halten: René Rast und Nicholas Tandy würden das Titelrennen 2010 nur zu gerne auch weiterhin unter sich ausmachen. Sie liefern sich schon die ganze Saison ein spannendes Duell. Nachdem René Rast (Steyerberg) mit Al Faisal Lechner Racing schon vier Rennen gewonnen hatte, schlug der für Konrad Motorsport fahrende Supercup-Neuling Nicholas Tandy (Großbritannien) bei seinem Heimrennen in Silverstone mit seinem ersten Supercup-Sieg zurück. Doch spätestens seit ihrer Nullnummer auf dem Hockenheimring, als sie sich schon in der ersten Runde in die Haare gerieten und am Ende ohne Meisterschaftspunkte dastanden, sind sie an der Tabellenspitze nicht mehr unter sich. Neu im Kreis der Titelkandidaten ist der Slowake Stefan Rosina, der vom Scharmützel der Titelrivalen profitierte und sich an Jeroen Bleekemolen vorbei auf den dritten Platz verbesserte – mit nur noch einem Punkt Rückstand auf Nicholas Tandy. Das verspricht in den drei noch ausstehenden Rennen in Budapest, Spa und Monza jede Menge Spannung.

Der Papierform nach hat René Rast auf dem Hungaroring alle Trümpfe in der Hand. Im Vorjahr war er auf dem 4,378 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs eine Klasse für sich, als er nicht nur den Sieg holte, sondern auch von der Pole-Position startete und die schnellste Rennrunde fuhr. Kein Wunder, dass er sagt: "Dieser Kurs liegt mir. Da fühle ich mich richtig wohl."