René Rast ist Halbzeitmeister im Porsche-Supercup. Mit seinem Porsche 911 GT3 Cup feierte er auf dem Stadtkurs von Valencia/Spanien seinen vierten Saisonsieg und baute damit seine Tabellenführung weiter aus. Für den Vizemeister des Vorjahres, der für das Team Al Faisal Lechner Racing startet, war es sein insgesamt zehnter Sieg im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt.

Rast in Bestform

Die Zuschauer entlang der Strecke im America's-Cup-Hafen erlebten einen René Rast in Bestform: Schnellster im freien Training, Schnellster im Qualifying und ein souveräner Start-Ziel-Sieg – der Rest der Konkurrenz hatte das Nachsehen. Hinter dem Seriensieger aus Steyerberg belegte der Österreicher Norbert Siedler (Veltins MRS Racing) den zweiten Platz. Der Sieger von Barcelona ist der einzige Fahrer, der René Rast in dieser Saison schlagen konnte. Als Dritter kam der niederländische Titelverteidiger Jeroen Bleekemolen (Al Faisal Lechner Racing) ins Ziel, der sich dadurch in der Meisterschaft hinter seinen Teamkollegen auf den zweiten Platz verbesserte. Der zweifache Supercup-Gewinner übernahm diese Position vom britischen Supercup-Neuling Nicholas Tandy (Konrad Motorsport), der an diesem Rennwochenende nie richtig in die Gänge kam und sich mit dem achten Platz begnügen musste. Er führt allerdings weiter mit klarem Vorsprung in der BBS Rookie-Wertung.

Auf dem Weg zu seinem Jubiläumssieg setzte sich René Rast vom Start weg von seinen Verfolgern ab. Bei hochsommerlichen Temperaturen bot das fünfte Saisonrennen zwar vor allem im Mittelfeld spannende Positionskämpfe, doch Überholmanöver hatten Seltenheitswert. Lediglich Nicholas Tandy, der als Zehnter des Qualifyings nur aus der fünften Startreihe ins Rennen gegangen war, konnte sich um zwei Positionen verbessern. Im Ziel hatte René Rast über sieben Sekunden Vorsprung vor Norbert Siedler, Jeroen Bleekemolen lag mehr als zehn Sekunden zurück.

Edwards mit bester Saisonleistung

Hinter dem Spitzentrio verpasste der Niederländer Jaap van Lagen (Team Bleekemolen Harders Plaza), der Überraschungsdritte von Monaco, als Vierter den erneuten Sprung aufs Podium. In der Gesamtwertung konnte er sich allerdings um zwei Plätze verbessern und ist jetzt Sechster. Seine beste Saisonleistung zeigte Sean Edwards. Der Brite vom Team Abu Dhabi by tolimit belegte den fünften Platz vor dem Slowaken Stefan Rosina. Der Lechner-Racing-Pilot verteidigte damit seinen vierten Platz in der Punktetabelle. Der niederländische Supercup-Rekordsieger Patrick Huisman (Konrad Motorsport) kam vor Nicholas Tandy als Siebter ins Ziel. Die Top 10 des fünften Saisonrennens komplettierten Sascha Maassen (Aachen) vom Team Abu Dhabi by tolimit als Neunter und der Niederländer Sebastiaan Bleekemolen (Team Bleekemolen Harders Plaza), der Zehnter wurde.

René Rast (Sieger): "Das war wieder ein perfektes Wochenende. Wir hatten ein sehr, sehr ruhiges Rennen. Nach meinem guten Start habe ich gleich von Anfang an etwas das Tempo rausgenommen, um meine Reifen zu schonen. Das war heute sicherlich der Schlüssel zum Erfolg. Ich bin eigentlich nie am Limit gefahren und hatte zum Schluss noch Reserven, um noch einmal zu pushen. Wir haben in den letzten Wochen einen großen Schritt nach vorne gemacht, dafür möchte ich mich bei meinem Team bedanken. Das war jetzt zwar noch keine Vorentscheidung in der Meisterschaft, aber unser Vorsprung ist doch schon relativ komfortabel."

Bleekemolen rechnete mit Strafe für Siedler

Norbert Siedler (Zweiter): "Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen. Am Anfang habe ich noch versucht, mit René mitzufahren, aber das ging nicht. Er war einfach zu schnell. Jeroen hatte ich dagegen recht gut im Griff. In der Mitte des Rennens war ich mal gleichschnell wie René, doch am Anfang und am Schluss war er schneller. Da konnte ich nichts machen."

Jeroen Bleekemolen (Dritter): "Am Anfang habe ich Norbert nicht wirklich angegriffen, weil ich davon überzeugt war, dass er am Start etwas zu früh losgefahren ist und eine Durchfahrtstrafe bekommen würde. Doch dem war nicht so. An der Spitze ist René ein wirklich tolles Rennen gefahren, das ihn dem Titelgewinn ein großes Stück nähergebracht hat. Der dritte Platz war für mich heute das bestmögliche Ergebnis, deshalb bin ich damit auch sehr zufrieden."