Im neuen, 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup umrundete Nick Tandy den 4,005 Kilometer langen Circuit Ricardo Tormo im Qualifying in 1.37,535 Minuten – und verwies dabei wie schon beim Saisonauftakt in Hockenheim Nicolas Armindo (Frankreich, Hermes Attempto Racing) auf den zweiten Startplatz.

Tandy und Armindo drückten dem Qualifying zum zweiten Saisonlauf ihren Stempel auf, denn während der Franzose gerade 0,107 Sekunden hinter dem Briten lag, fehlten dem Drittplatzierten bereits 0,556 Sekunden auf den Spitzenreiter. Dabei schien Tandy kurz vor Schluss des Trainings aus dem Rennen um die Pole heraus zu sein, als er durchs Kiesbett fuhr. Übliche Folge: ruinierte Reifen. Stattdessen gelang ihm in der Folgerunde die Bestzeit. Noch bemerkenswerter ist das Ergebnis, wenn man weiß, dass der 25-Jährige seine erste Saison im Carrera Cup Deutschland fährt und noch nie zuvor auf der Strecke vor den Toren von Valencia gefahren ist.

Den dritten Startplatz sicherte sich – ebenfalls eine Dublette zu Hockenheim – Christian Engelhart vom MRS Team PZ Aschaffenburg. Für den 23-jährigen Ingolstädter ist Spanien eine zweite Heimat: Er wurde in Bilbao eingeschult und lebte vier Jahre mit seinen Eltern im Land. Den vierten Startplatz holte Robert Renauer (Herberth Motorsport PZ Olympiapark). Der 25-Jährige aus Jedenhofen fährt bereits im siebten Jahr im schnellsten Markenpokal Deutschlands. Der ehemalige Porsche-Junior Martin Ragginger (Schnabl Engineering) hatte sich nach der Führung im ersten Qualifying-Teil zwar mehr ausgerechnet als Startplatz fünf. Doch mit dem Österreicher darf im Rennen gerechnet werden. In Hockenheim hatte er sich von Platz neun bis auf den dritten Rang nach vorne gekämpft. Mit dem 20-jährigen Stefan Wendt (Papenburg, Schnabl Engineering) steht ein weiterer ganz junger Fahrer auf dem sechsten Startplatz. Hinter ihm geht der zweimalige Cup-Gesamtsieger Uwe Alzen (Betzdorf, Herberth Motorsport PZ Olympiapark) in das 20-Runden-Rennen.

Erneut war Harald Schlegelmilch (Konrad Motorsport) der schnellste der drei Nachwuchsfahrer aus der Förderung Porsche Motorsport Talent. Der Lette, der in Hockenheim als Neunter ins Ziel kam, startet in Valencia als Zehnter ins Rennen. Die Kollegen Tim Sandtler (Bochum, MRS Team PZ Aschaffenburg) und Ferdinand Stuck (Starnberg, Farnbacher Racing – PZN) holten die Startplätze 14 und 17.

Die Stimmen zum Qualifying

Nicolas Tandy (Startplatz eins):
Ich könnte mich daran gewöhnen, Pole-Positon im Carrera Cup zu holen. Das Auto war wieder perfekt. Meine erste schnelle Runde war nicht gut und in der zweiten hatte ich einen leichten Ausrutscher. Aber in der dritten Runde habe ich dann aufgepasst, bloß keinen Fehler zu machen. Es war echt Glück, dass die Reifen noch okay waren! Nun hoffen wir auf einen weiteren Sieg morgen.

Nicolas Armindo (Startplatz zwei):
Wir hatten das Auto eigentlich sehr gut fürs Qualifying vorbereitet. Aber es hat wieder nicht zur Pole-Position gereicht. Das ärgert mich ein bisschen. Ich habe meine schnellste Runde gleich in der ersten fliegenden Runde gefahren, vielleicht hätte ich eine zweite oder dritte probieren sollen. Mr. Tandy war einfach ein bisschen schneller – was soll ich da sagen?

Christian Engelhart (Startplatz drei):
Mein Ziel fürs Qualifying war ein Platz in den ersten beiden Startreihen; und das habe ich erreicht. Nur der Abstand zu den beiden vorne an der Spitze ist viel zu groß. Die Strecke finde ich toll, bloß der harte, aggressive Asphalt wird beim Rennen für die Reifen zum Problem werden.