Motorsport-Schützling Jan Seyffarth ist schon wieder guter Dinge. Etwas mehr als eine Woche nach seinem Unfall beim Porsche Carrera Cup in Barcelona ist er schon wieder so fit, dass er das Krankenhaus in Kürze verlassen kann. Jans Heilung geht schneller voran als alle Experten erwarten konnten und seine gute Laune hat der Rennfahrer auch nicht verloren.

Am 20. September kurz nach dem Start um 11:35 Uhr stockten den Zuschauern des Porsche Carrera Cup-Rennens in Barcelona der Atem: Nach der ersten Kurve drehte sich tolimit/Seyffarth Motorsport-Pilot Jan Seyffarth. Der nachfolgende Sebastian Asch krachte direkt in die Fahrertür von Jans Porsche. Es dauerte bange Minuten, ehe beide Rennfahrer von den Ärzten aus ihren Autos geholt wurden. Doch beide hatten Glück im Unglück: Asch blieb unverletzt, Jan erlitt statt des befürchteten Oberschenkelbruchs nur einen Riss in der linken Hüftgelenkspfanne. Der Querfurter kam in Barcelona noch ins Krankenhaus, wurde aber am Dienstag direkt nach Deutschland geflogen. Dafür setzte sein Team alle Hebel in Bewegung, um ihrem Piloten einen schnellen Rücktransport und die beste Behandlung in Deutschland zu ermöglichen. Mit einem Flugzeug des ADAC wurde Jan schließlich in die Unfallklinik Berlin gebracht.

Behandlung in Berliner Unfallklinik

"Dass Berlin ausgewählt wurde, lag auch an Dr. Peil", erklärte Hans-Bernd Kamps, Geschäftsführer von tolimit. "Mit ihm und seiner Sportklinik in Bad Nauheim haben wir seit langen Jahren eine tolle Zusammenarbeit. Auch unser Formel-1-Pilot Timo Glock geht dort regelmäßig hin, wenn er sich auf seine Saison vorbereitet. Und sogar Michael Schumacher vertraut auf das Wissen von Dr. Peil und der Klinik in Bad Nauheim. Wegen Jan hatten wir noch am Sonntag des Unfalls Kontakt mit ihm aufgenommen und er hat uns sehr geholfen."

Dr. Peil wählte für die Behandlung von Jan die Unfallklinik Berlin aus, weil er mit den Ärzten sehr gut zusammenarbeiten kann. "Eine Behandlung eines Hochleistungssportlers ist etwas anderes als die eines normalen Patienten", erklärt Kamps. "Sportler wollen und müssen immer besonders schnell fit werden, ohne dass zu viele Muskeln abgebaut werden. Das berücksichtigt das Konzept von Dr. Peil, was nun in Berlin auch umgesetzt wird."

In der Tabelle ist Seyffarth bis auf Platz drei zurückgefallen, Foto: Porsche
In der Tabelle ist Seyffarth bis auf Platz drei zurückgefallen, Foto: Porsche

Dass diese Behandlung Jan gut tut, kann man jeden Tag mehr spüren. "Ich fühle mich von Tag zu Tag besser", gab er aus dem Hospital durch. Der 23-Jährige trauert nicht seinen verpassten Chancen nach, sondern schaut nur nach vorne. Es wird viel gelacht und Jan kann sogar über seine Situation Witze machen. "Im Krankenhaus in Barcelona habe ich sogar ein paar Wörter spanisch gelernt..."

In seinem Krankenzimmer herrscht immer gute Laune, Jan versteht sich mit allen sehr gut. Und er gibt Gas, was seine Heilung angeht. Obwohl es zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht geplant war, darf Jan sein linkes Bein schon wieder belasten. Mit seiner schnellen Heilung überrascht er alle. Und er selbst ist überwältigt von den vielen Genesungswünschen, die ihn bisher erreichten. "Danke an alle! Das motiviert mich, mich noch mehr reinzuhängen."

Nun ist ein Ende seines Krankenhaus-Aufenthalts abzusehen, wahrscheinlich heute wird er es verlassen dürfen. Dann soll er erst einmal ins heimische Querfurt, bevor ab der kommenden Woche immer wieder einige Tage Training und Reha in der Sportklinik Bad Nauheim auf dem Programm stehen. Dass der Blondschopf dann noch einmal richtig Gas geben wird, daran zweifelt niemand.