Auch wenn die Ausgangslage vor dem Finale des Porsche Carrera Cup nicht ganz so eng ist wie noch vor einem Jahr, wird es am kommenden Wochenende auf dem Hockenheimring heiß hergehen. Mit René Rast und Jan Seyffarth kämpfen zwei junge und talentierte Piloten um die Krone des schnellsten deutschen Markenpokals. Vor dem letzten und entscheidenden Lauf auf der 4,574 Kilometer langen Rennstrecke in Baden-Württemberg trennen die beiden Fahrer nur neun Punkte - Spannung ist demnach garantiert.

Der Sonntag könnte vor allem für Rast ein toller Tag werden. Dann wird der MRS-Pilot 22 Jahre alt und könnte sich selbst das beste Geburtstagsgeschenk machen. Überquert er die Ziellinie vor Jan Seyffarth, ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen. Gewinnt sein großer Gegner jedoch, muss Rast mindestens Fünfter werden, um den Vorsprung zu verteidigen. "Für mich ist es ein Wochenende wie jedes andere auch", berichtet Rast im Vorfeld. "Ich muss mindestens Fünfter wenn, sollte Seyffarth gewinnen. Ich habe in den letzten Rennen gezeigt, dass ich das kann. Warum sollte es beim Finale also nicht klappen?"

Seyffarth gewann die letzten drei Rennen, Foto: Porsche
Seyffarth gewann die letzten drei Rennen, Foto: Porsche

Doch schon einmal hat Rast einen möglichen Titel auf den letzten Metern verloren. 2006 verpasste er den Sieg im Seat Leon Supercopa und beendete sie Saison nur als Zweiter. "Das hat meinen Werdegang allerdings nicht beeinflusst", so Rast, der seit zwei Jahren im Carrera Cup unterwegs ist. Sollte es allerdings wieder nicht klappen, wäre er schon enttäuscht: "Schließlich haben wir das ganze Jahr hart auf dieses Ziel hingearbeitet. Ich könnte jedoch mit beiden Szenarien umgehen und bin auf alles eingestellt..."

Geschenke wird er von der Konkurrenz aber auf keinen Fall zum Geburtstag bekommen. "Ich beschenke mich höchstens selbst", sagt Jan Seyffarth, der als Herausforderer zum Saisonfinale kommt. Der Querfurter hat die letzten drei Rennen gewonnen und will diese Serie auf dem Hockenheimring am liebsten fortsetzen. "Ich mache mir über dieses letzte Rennen überhaupt keine Gedanken. Ich verspüre keinen Druck, denn das Team und ich haben in dieser Saison schon mehrfach bewiesesn, dass wir siegfähig sind."

Eine mögliche Niederlage wäre für Seyffarth kein Rückschlag. "Ich habe nichts zu verlieren. Denn selbst der Titel des Vizemeisters wäre für mich ein großer Erfolg", berichtet der 22-Jährige. Bei Punktgleichheit - die allerdings nur eintreten kann, wenn keiner der beiden Titelanwärter gewinnt - hätte Seyffarth übrigens einen entscheidenden Vorteil: er hat in jeden Fall mehr Siege auf dem Konto als Rast.