Bereits am Start verteidigte der ehemalige UPS-Porsche-Junior Seyffarth seine Spitzenposition und steuerte als Führender in die erste Kurve. Mit einem fehlerfreien Lauf bot er seinen Verfolgern auf dem 2,98 Kilometer langen Kurs in der Nähe von Barcelona (Spanien) keine Chance auf einen Sieg. Er kontrollierte das Rennen vom Kopf des Feldes und hielt die Führung souverän bis zum Ende nach 28 Runden. Für Seyffarth ist dies bereits der zweite Start-Ziel-Sieg auf dem Circuit de Catalunya in diesem Jahr: Ende April triumphierte der Nachwuchspilot hier beim Porsche-Mobil1-Supercup.

Mit seinem bislang besten Saisonergebnis überquerte Marco Holzer den Zielstrich in Spanien. Der Youngster war vom zweiten Startplatz ins Rennen gegangen. Beim Kampf um die Position hinter Seyffarth setzte sich Holzer gegen den aktuellen Spitzenreiter René Rast durch, der von der dritten Position gestartet war. Während des Rennverlaufs ließ der Junior, der seine erste Saison im schnellsten europäischen Markenpokal bestreitet, seinem Verfolger ebenfalls keine Chance vorbeizuziehen und wurde somit als Zweitplatzierter abgewinkt. Wie schon Seyffarth und Holzer verteidigte auch Rast seine Startposition bei dem 28-Runden-Sprint und machte mit Rang drei das Podium in Barcelona komplett.

Seine kämpferischen Qualitäten bewies Holzers Teamkollege Martin Ragginger (Österreich). Der 20-jährige UPS-Porsche-Junior ging von der fünften Position ins Rennen, gewann das Startduell gegen Jiri Janak (Tschechien, Schnabl Engineering PZ Koblenz) und lag nach der ersten Kurve auf Rang vier. Ab der 16. Runde musste Ragginger, der sich im zweiten Jahr der Nachwuchsförderung befindet, immer wieder Attacken von Janak abwehren. Mit einer tollen kämpferischen Leistung setzte sich Ragginger schließlich durch und sah die Zielflagge als Vierter.

Janak hingegen wurde zum Ende des Rennens von Nicolas Armindo (Frankreich, ARAXA RACING PZ Reutlingen) und Jörg Hardt (Bonn, HP Team Herberth PZ Olympiapark) angegriffen. Im Kampf um die fünfte Position verbremsten sich Janak und Armindo in Runde 24 und mussten Hardt passieren lassen. Zwei Runden später hatte der 25-Jährige erneut Schwierigkeiten mit der Bremse und fuhr ins Kiesbett. Als Fünfter wurde schließlich Hardt abgewinkt. Dahinter folgten Armindo und Thomas Jäger (München, Online Leasing Racing Team PZ Nürnberg) auf den Plätzen sechs und sieben. Achter wurde der ehemalige UPS-Porsche-Junior Chris Mamerow (Waltrop, Mamerow Racing PZ Essen).

Der Kampf um die Meisterschaft ist damit weiterhin offen. Die Entscheidung fällt beim Finallauf des Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Hockenheimring (26. Oktober). An der Spitze der Tabelle liegt weiterhin René Rast (125 Punkte). Neuer Zweitplatzierter ist Jan Seyffarth (116) gefolgt von Chris Mamerow (105) auf Rang drei.

Jan Seyffarth (Sieger):
Zwei Mal Pole-Position und zwei Mal gewonnen – was will man mehr, wenn man zwei Mal im Jahr in Barcelona zum Rennen ist. Das war heute ein perfekter Lauf für mich. Ich bin fehlerfrei gefahren und konnte den Abstand zu Marco konstant auf einer Sekunde halten. Besser ging es nicht. In der Meisterschaft habe ich nun aufgeholt und bin neuer Zweiter. Mir fehlen jetzt zwar noch neun Punkte, aber es ist noch alles möglich. In Hockenheim werde ich daher nochmals Vollgas geben und auf Angriff setzen.

Marco Holzer (Zweiter):
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass der Start endlich Mal funktioniert hat. Auf einmal war ich sogar neben Jan – das hat mich tierisch gefreut. Allerdings habe ich das wieder schnell verdrängt, mich nur noch nach vorne und auf das Rennen konzentriert. Ab der Mitte des Rennens hat René dann ziemlich Druck gemacht. Ich habe mich davon jedoch nicht beeindrucken lassen und nur nach vorne geschaut. Am Ende kam Platz zwei dabei heraus. Das ist das erste Mal, dass ich als Zweiter auf dem Podium stehe. Ich bin überglücklich! So kann es weitergehen.

René Rast (Dritter):
Das war heute ein sehr ruhiges Rennen für mich. Nach der ersten Kurve habe ich gedacht: Okay jetzt bist du Dritter, fahr auf Sicherheit und riskier nix. Genau das habe ich gemacht. In der Spitzengruppe waren wir alle ungefähr gleich schnell. Vielleicht war ich teilweise ein wenig schneller. Mir war das egal. Ich wollte nur Platz drei nach Hause fahren. Daher bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und sehe nun dem Finale in Hockenheim gelassen entgegen.